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21. Juni 2017

Norwegen, Tag 27 (20.6.2017)

Das Wetter bleibt unbeständig. In der Nacht hat es mehrmals geregnet, und auch am Morgen fallen ein paar Tropfen. Der Himmel ist größtenteils wolkenbedeckt, aber gelegentlich schaut etwas blauer Himmel durch. Temperatur: 11 Grad. Um 8:10 setzen wir den Vantourer in Bewegung nach Osa am Ende des gleichnamigen Fjordes, weil es dort laut Reiseführer eine große Skulptur geben soll. Wir finden sie nicht (eigentlich ist das Dorf nicht so groß, dass man sie übersehen könnte), kommen aber zu einer Mautstraße, wo man 100 NOK in einem Kuvert einwerfen soll (vermutlich eine Straße, die von Wanderern und Jägern verwendet wird). Wir gehen ein paar hundert Meter weiter und können einen schönen Wasserfall fotografieren.

 

Außerdem findet man in Osa einen Badeplatz (der Verleih von Neopren-Anzügen wäre eine Marktlücke), wo Holz für ein Sonnwendfeuer aufgeschichtet ist, und ein uriges Kaffeehaus.

 

Zurück in Ulvik fängt es wieder an zu regnen. Die schmale Straße führt auf einen Berg hinauf und bietet mehrmals schöne Aussichten auf Ulvik und den Fjord, aber keine legalen Haltemöglichkeiten. Wir kommen an einigen Seen und kleineren (aber hohen) Wasserfällen vorbei (nun wieder ohne Regen). Die Straße durch eine Waldlandschaft ist relativ breit und kaum befahren, auf 10 km treffen wir ein Auto. Am See Granvinsvatnet erreichen wir die Hauptstraße, verlassen sie aber bald wieder, um einen längeren Tunnel zu umfahren und um zum Wasserfall Skjervsfossen zu gelangen.

 

Der Haupt-Parkplatz befindet sich oben am Wasserfall-Anfang.

 

Eine wichtige Regel lautet: "Benutze jedes öffentliche WC!" Wie sehr das stimmt, zeigt der Rastplatz am Skjervsfossen, denn man würde sonst eine ungewöhnliche Toiletten-Architektur versäumen.

 

Die Stadt Voss (14000 Einwohner) wurde im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört. Die wieder aufgebauten Häuser sind nur von geringem fotografischem Interesse. Erhalten blieb die Steinkirche, die man für 20 Kronen Eintritt besichtigen kann.

 

Auf dem Weg zum Sognefjord passieren wir den Tvindefossen.

 

Um 13:30 halten wir auf einem Picknickplatz, um Mittag zu essen.

 

Wir befinden uns nun im Gebiet des Sognefjords, mit 204 km der längste norwegische Fjord. Die Berghänge am Fjord entlang sind bis zu 1700 m hoch, und das Wasser ist bis zu 1300 m tief (das sieht man allerdings nicht). Der Sognefjord ist eine der schönsten Landschaften des Landes. Bevor wir ihn erreichen, müssen wir jedoch ins Gebirge und das Vikafjell überqueren.

 

Bei einem Fotostopp werden wir von einer Schar Schafe "überfallen", die die dumme Angewohnheit angenommen haben, an Autos zu lecken. Ein kleineres Schaf verschwindet sogar unter dem Vantourer, und wir müssen es vertreiben, bevor wir weiterfahren können.

 

An einer Serpentine, an der ein Imbiss errichtet wurde, wird der Sognefjord sichtbar.

 

Als wir in Vik eintreffen, regnet es stark. Wir verschieben den Besuch der Stabkirche auf später. 10 km weiter halten wir in Vangsnes an der Fritjof-Statue. 

 

Hier weht ein Sturm mit Windstärke 10 (okay, das ist übertrieben), und man sieht von einem Platz aus den gesamten heutigen Tag: Regen in einem Fjord-Arm, sonne im anderen, dazu Schnee auf den Bergen und einen großen Wasserfall.

 

Nach einem Foto-Stopp bei der Kirche von Vangsnes ...

 

... wenden wir uns nach Osten. Wir passieren die Feios Kyrkje ...

 

... und erreichen schließlich das Dorf Fresvik, wo die Straße endet.

 

Kurz nach 18 Uhr sind wir zurück in Vangsnes. Ein schönes Motiv: ein Käfer mit Fähre und Wasserfall. Fehlt eigentlich nur noch ein Leuchtturm.

 

Die Straßen in Vik sind inzwischen wieder trocken, aber kaum treffen wir bei der Hopperstad Stavkyrkje ein, fallen wieder Tropfen (und außerdem hält ein Bus mit Japanern). Wir brechen die Foto-Session ab und fahren nach Westen zum Arnafjord (auch hier praktisch bis zum Ende der Straße). Die Bewohner der wenigen Häuser hier müssen zum Einschlafen jedenfalls nicht Schafe zählen, sie können Wasserfälle zählen.

 

Um 20:30 starten wir den dritten Versuch in Vik. Die Stabkirche bekommen wir noch in den Kasten, ...

 

... aber bei der "normalen" Kirche nieselt es bereits wieder.

 

Die dritte Kirche in Vik, die Hove-Steinkirche, stammt aus dem Jahr 1170.

 

Wir fahren nun wieder aufs Vikafjell, wo wir einen Übernachtungsplatz finden und nach 22 Uhr das Abendessen kochen und verspeisen (Sonnenuntergang ist heute um 23:15, Sonnenaufgang morgen kurz vor 4 Uhr).

 

Unsere heutige ziemlich lange Route:

 

Kilometerstand: 5326 km.