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30. September 2013

USA Nordost, Tag 16 (29.9.2013)

Laut Wettervorhersage ist in Niagara Falls heute zunehmend mit Wolken zu rechnen, morgen wird es den ganzen Tag bewölkt sein. Um noch ein paar Fotos der Niagara-Fälle bei Sonnenschein machen zu können, frühstücken wir bereits um 7:30 und brechen noch vor 8:30 auf. Die 360 Kilometer auf der Autobahn legen wir in rund dreieinhalb Stunden zurück. Gegen Mittag treffen wir im Quality Hotel & Suites At The Falls ein. Unsere Zimmer sind noch nicht bezugsfertig, aber wir haben Glück, dass auf dem kleinen Parkplatz des Hotels ein Platz frei ist, wo wir unseren Nissan abstellen können.

Die Wasserfälle sind vom Hotel aus bequem zu Fuß zu erreichen. Unser erstes Ziel ist das Visitor Center.

Danach wollen wir zum Prospect Point Observation Tower gehen. Da die Sonne dort aber ungünstig steht, disponieren wir um und gehen statt dessen über eine Brücke auf die Insel Goat Island. Hier sehen wir erstmals den American Fall.

Die Brücke im Hintergrund des Fotos heißt Rainbow Bridge und führt nach Kanada. Wir überqueren sie, bekommen vom kanadischen Grenzbeamten einen Stempel in den Pass und spazieren den Niagara Parkway entlang. Von hier hat man einen weitaus besseren Ausblick auf den American Fall und den kleineren Bridal Veil als von der US-Seite aus.

Wir gehen von der Rainbow Bridge ungefähr eineinhalb Kilometer bis zum Table Rock bei den kanadischen Horseshoe Falls.

Ein Panorama-Aufzug bringt uns zum rotierenden Restaurant auf dem 236 m hohen Skylon Tower.

Hier essen wir um 17 Uhr ein frühes Dinner. Ich wähle Chicken Cordon Bleu.

Das nächste Foto zeigt die Horseshoe Falls vom Skylon Tower aus aufgenommen.

Die Sonne geht bereits unter, als wir den Skylon Tower verlassen. Da wir glauben, dass um 19 Uhr die Beleuchtung der Wasserfälle eingeschaltet wird, entschließen wir uns, darauf zu warten.

19 Uhr kommt und vergeht. Keine Beleuchtung. 19 Uhr 30: detto. Als die Fälle um 20 Uhr immer noch dunkel sind, wollen wir aufbrechen, treffen aber auf deutsche Urlauber, die uns sagen, dass die Wasserfälle ab 20:30 beleuchtet werden. Also warten wir noch etwas länger.

Danach gehen wir wieder in die USA zurück (um durch die Absperrung auf der kanadischen Seite der Rainbow Bridge zu kommen, muss man 50 Cent einwerfen). Gegen 22 Uhr checken wir im Quality Hotel ein.

 

29. September 2013

USA Nordost, Tag 15 (28.9.2013)

Nach einem ausgiebigen Frühstück (wie so oft um 8) brechen wir um 9 auf. Unser Weg führt uns bei prächtigem Wetter und angenehmer Temperatur zunächst nach Westen und dann nach Norden. Die Adirondacks sind eine wunderschöne Landschaft mit viel Wald und vielen kleinen Seen. Wir bleiben ein paar Mal stehen, um Fotos zu machen.

Indian Summer at its best:

Bei Massena treffen wir auf den St. Lorenz-Strom, dem wir in südwestlicher Richtung folgen.

In Ogdensburg versuchen wir einen Platz zu finden, von dem aus wir die nach Kanada führende Brücke fotografieren können. Die im Navi angezeigte Straße in Flußnähe ist gesperrt. Auf einem anderen Weg hat es sich eine Schar Gänse gemütlich gemacht - es scheint hier selten jemand durchzukommen. Die zweite laut Navigationssoftware in Frage kommende Straße ist nur ein Feldweg, und ein "Road closed"-Schild hält uns vom Weiterfahren ab. Peter und ich gehen zu Fuß weiter, in Richtung auf einen eingezäunten Gebäudekomplex, der vermutlich ein Gefängnis ist. Büsche verdecken die Sicht auf die Brücke. Wir müssen eine steile Böschung hinunter klettern (Peter rutscht aus und nimmt auf diese Weise unabsichtlich den schnellsten Weg hinunter), um ans Flußufer zu gelangen. Auch der Weg zurück nach oben ist nicht einfach.

Wieder oben, erwarten uns bereits zwei Polizeiautos. Die Beamten sind aber durchaus freundlich, insbesondere als sie erfahren, dass wir Touristen sind und nicht gewusst haben, dass der Aufenthalt hier und das Fotografieren verboten sind. Wir müssen aber die Bilder, die wir vom Gefängnis gemacht haben (und auch jene mit den Gänsen, denn diese Straße gehört ebenfalls bereits zum Gelände der Strafvollzugsanstalt), löschen. Die Aufnahmen der Brücke dürfen wir behalten.

Nach weiteren 60 km Fahrt treffen wir kurz nach 14 Uhr in Alexandria Bay ein. Nach einem Spaziergang durchs touristische Zentrum des Ortes machen wir um 15 Uhr eine zweistündige Schiffsrundfahrt durch das Gebiet der Thousand Islands - tatsächlich sind es mehr als 1800 Inseln, von denen viele bewohnt sind. Einige der Inseln können gekauft werden, die Preise beginnen bei rund 900.000 Dollar.

Während der Fahrt mit der "Alexandria Belle" überqueren wir die Grenze. Die linke Insel auf dem folgenden Foto befindet sich auf kanadischem, die rechte auf US-Staatsgebiet.

Wir gehen auf Heart Island von Bord und besichtigen Boldt Castle. Der Bauherr George C. Boldt wuchs in Deutschland auf, wanderte nach Amerika aus und wurde Eigentümer u.a. des Hotels Waldorf Astoria in New York. Die oberen Stockwerke des Schlosses sind unfertig, da Boldt nach dem Tod seiner Frau die Bauarbeiten abbrechen ließ.

Wir fahren mit dem letzen Shuttleboot um 18:30 zurück aufs Festland und 60 km weiter nach Watertown, wo wir unsere Zimmer im Rodeway Inn beziehen.

PS: Heute haben wir gleich zwei Aldi-Supermärkte gesehen.

 

28. September 2013

USA Nordost, Tag 14 (27.9.2013)

Das Frühstücken um 8 entwickelt sich langsam zur Gewohnheit. Kurz vor 9 verlassen wir das Econo Lodge Inn in Shelburne (in dem die Zimmer ziemlich grindig waren: der Geruch war unangenehmer als in den anderen Motels, und Christa/Peter mussten außer Ameisen auch eine Spinne ins Freie befördern). Ein paar Kilometer südlich befindet sich die Vermont Teddy Bear Factory. Bei einer Führung durch die Fabrik wird uns die Geschichte der Firma und die Herstellung von Teddys erklärt.

Da der Lake Champlain in Nord-Süd-Richtung sehr lang ist, setzen wir mit der Fähre von Charlotte nach Essex am Westufer über - das erspart uns 87 Kilometer Autofahrt.

Wir befinden uns jetzt im Bundesstaat New York, und zwar im Gebiet der Adirondack Mountains, die zur Gebirgsgruppe der Appalachen gehören. Diese Landschaft in der Größe von Vermont steht seit 1885 unter Naturschutz. Unser erstes Ziel hier ist der Canyon Ausable Chasm. Im Besucherzentrum essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag.

Anschließend geht es rund 30 Kilometer weiter zur Schlucht High Falls Gorge in der Nähe der Stadt Wilmington. Auch diese Schlucht wurde vom Ausable River geschaffen. Während wir den eine halbe Meile langen Rundweg über Holzstege und Brücken gehen, bricht die Sonne durch die bisher dichte Wolkendecke - gerade rechtzeitig, um gleich zwei Regenbogen zu erzeugen.

Danach fahren wir nach Lake Placid und checken im Hotel ein. Es handelt sich erneut um eines aus der Econo Lodge-Kette, ist aber qualitativ deutlich besser als jenes in Vermont (zugegeben, es kostet auch um ein Drittel mehr, aber die Hotelpreise in Lake Placid sind allgemein höher als in vielen anderen Gebieten). Lake Placid liegt an gleich zwei Seen. Der eine heißt Mirror Lake, ...

... der andere trägt den gleichen Namen wie der Ort, in dem ca. 2500 Einwohner leben.

Nachdem wir in einem Supermarkt unsere Lebensmittelvorräte ergänzt haben, fahren wir ein wenig in der Gegend umher. Dabei bemerke ich neben der Straße einen kleinen See, in dem sich die von der untergehenden Sonne beschienenen Bäume herrlich spiegeln.

Den Sonnenuntergang erleben wir im Ort Saranac Lake am Ufer des Lake Flower, ca. 10 km von Lake Placid entfernt.

Auf der Rückfahrt sehen wir einen Aldi-Supermarkt.

Wir essen im Hotel zu Abend. Das Econo Lodge verfügt über einen Indoor Pool, in dem wir ein paar Runden schwimmen und uns danach im Whirlpool entspannen.

 

27. September 2013

USA Nordost, Tag 13 (26.9.2013)

Nach dem Frühstück um 8 checken wir aus dem Rodeway Inn in Lincoln aus. Ein paar Kilometer weiter nördlich liegt der Franconia Notch State Park. Vom Visitor Center werden wir mit einem kleinen Bus ein paar hundert Meter weiter zur Flume Gorge gebracht (wobei wir eine überdachte Brücke passieren) und wandern über Holzstege und Treppen durch die enge Schlucht.

Der zwei Meilen lange Rundweg führt durch den Wald bis zu einem während der letzten Eiszeit gebildeten Becken des Pemigewasset River. Es hat einen Durchmesser von 45 m, ist 12 m tief und von 39 m hohen Klippen umgeben. Der Wanderweg oberhalb der Klippen verläuft durch eine überdachte Fußgängerbrücke.

Weitere Stopps im Franconia Notch State Park legen wir beim "Basin" sowie beim Echo Lake ein.

Unser Weg führt uns dann nach Westen, wobei wir die Autobahn meiden und statt dessen die vom Reiseführer empfohlene, landschaftlich schönere Route fahren. In Littleton essen wir bei McDonald's ein spätes Lunch.

Wenig später verlassen wir New Hampshire und gelangen nach Vermont. In Bath sehen wir eine überdachte Brücke, die jedoch gesperrt ist und gerade renoviert wird. Einige Kilometer weiter kommen wir an einer covered bridge vorbei, die sich in Privatbesitz befindet.

Die Hauptstadt Vermonts heißt Montpelier und hat nur rund 8000 Einwohner. Wir bleiben kurz stehen, um das Parlamentsgebäude mit goldener Kuppel zu forografieren.

Kurz vor 18 Uhr treffen wir in Burlington ein. Während Christa und Peter die Geschäfte im Stadtzentrum unsicher machen, zieht es Christian und mich zum Lake Champlain, um den Sonnenuntergang am See zu erleben. Dass wir hier auch einen Leuchtturm sehen, hatten wir nicht erwartet,

Danach spazieren wir durch die Fußgängerzone. Nicht alle Schaufensterpuppen im folgenden Foto sind tatsächlich Puppen.

Im Motel suchen wir im Internet Unterkünfte für die nächsten vier Nächte (Lake Placid, Watertown sowie zweimal Niagara Falls).

 

26. September 2013

USA Nordost, Tag 12 (25.9.2013)

Frühstück um 8. Danach Anruf bei der Mautstation der Mount Washington Auto Road. Wir erfahren, dass die Straße heute geöffnet ist. Somit haben wir Gelegenheit, zum dritten Mal den Mount Kancamagus Highway zu befahren. Die Laubverfärbung ist hier stellenweise schon weit fortgeschritten. Im Sonnenschein sehen die roten und gelben Blätter viel besser aus als bei den düsteren Lichtverhältnissen, die wir gestern Abend hatten. Am Pemi Overlook halten wir für ein paar Fotos an.

In Conway bemerken wir eine überdachte Brücke.

Die Mount Washington Auto Road ist 12 Kilometer lang und führt bis zum Gipfel, wo sich auch die Bergstation der Zahnradbahn befindet, die - bei recht hohen Ticketkosten - Touristen aus der Gegend um Bretton Woods auf den Berg befördert. Die Maut kostet 26 Dollar für den Wagen inkl. Fahrer und 8 Dollar für jeden Passagier. Dafür bekommt man neben einem Blatt mit Sicherheitshinweisen auch eine CD mit Infos über den Mount Washington und die Straße (auch mit deutschem Sprecher erhältlich). Wir spielen die CD während der Berg- bzw. Talfahrt ab.

Der Gipfel ist in Wolken gehüllt, es liegt an einigen Stellen Schnee, und es weht ein eisiger Wind. Der Mount Wahington, mit 1917 m der höchste Berg in Neuengland, ist bekannt für seine extremen Wetterverhältnisse. Am 12. April 1934 wurde hier die Rekord-Windgeschwindigkeit von 372 km/h gemessen.

Wieder im Tal, fahren wir noch einmal nach Jackson, da Christa im Andenkenladen bei der covered bridge einige Mitbringsel kaufen möchte. Auf einem Golfplatz befindet sich in Jackson eine zweite überdachte Brücke. Diese stammt allerdings nicht aus dem 19. Jahrhundert, sondern wurde erst 1991 gebaut.

Anschließend fahren wir nach Süden ins Gebiet um den Winnipesaukee-See, rund 50 Kilometer Luftlinie von Conway entfernt. Es handelt sich um eine ländliche Gegend mit kleinen Ortschaften, in der der Film "Am goldenen See" mit Katharine Hepburn und Henry Fonda gedreht wurde, Kurz vor 16 Uhr erreichen wir das "Castle in the Clouds", ein Gebäude, das der Millionär Thomas Plant vor rund 100 Jahren auf einem Hügel errichten ließ. Im Park besichtigen wir einen kleinen Wasserfall, bevor wir das Auto parken und die letzten paar hundert Meter zum Castle in einem Trolley gefahren werden.

Den Sonnenuntergang fotografieren wir am Winnipesaukee-See. Leider sind die Wolken etwas zu dicht für wirklich spektakuläre Aufnahmen.

Auf der Rückfahrt machen wir in New Hampton Halt und essen in einer Pizzeria zu Abend.

Ein paar Zahlen zum Abschied: wir sind bisher 1999,4 Meilen gefahren. Und ich habe heute 666 Fotos geschossen (mein Name ist aber nicht Damien).

 

25. September 2013

USA Nordost, Tag 11 (24.9.2013)

Der Indian Summer ist in New Hampshire deutlich weiter fortgeschritten als in Maine. Laut einer Website beträgt die Laubverfärbung im Bereich Berlin bis Errol bereits zwischen 50 und 75 Prozent. Da diese Straße nicht weit von Gorham entfernt ist, machen wir heute morgen einen ungeplanten Abstecher nach Norden. Tatsächlich stammt hier die Farbe Grün in erster Linie von Nadelbäumen.

Zurück in Gorham essen wir ein spätes Frühstück (ich: "Pumpkin Spice Latte"-Kaffee und ein Egg McMuffin) und fahren dann nach Süden zur Mautstraße, die auf den Mount Washington führt, den höchsten Berg im Nordosten der USA. Leider ist die obere Hälfte der Straße wegen Eisbildung gesperrt. Wir verzichten daher auf diese Fahrt und schießen lediglich ein paar Fotos im Bereich der Mautstation.

Ein paar Kilometer weiter halten wir in der Nähe des ca. 20 m hohen Wasserfalls Glen Ellis Falls, der 400 m vom Parkplatz entfernt ist.

In Jackson besichtigen wir eine überdachte Holzbrücke. In New Hampshire gibt es laut Wikipedia 54 solche "covered bridges".

Während die Brücke in Jackson tatsächlich befahren werden kann, fungiert jene in Bartlett nun als Andenken-Laden.

Unser nächstes Ziel ist Bretton Woods. Hier befindet sich das Mount Washington Hotel, in dem 1944 die Gründung des Internationalen Währungsfonds beschlossen wurde.

Anschließend fahren wir nach Lincoln und checken im dortigen Rodeway Inn ein. Eine Stunde später brechen wir um 17 Uhr wieder auf. Über den rund 50 Kilometer langen, durch den White Mountains National Forest führenden Kancamagus Highway (angeblich eine der landschaftlich schönsten Straßen in den USA; leider ist es durch den vollständig bedeckten Himmel recht düster) gelangen wir nach Conway und weiter nach North Conway (wo das Wetter wieder besser ist). Als die Sonne untergeht, kommen wir am Bahnhof der Conway Scenic Railroad vorbei.

Im Restaurant "Muddy Moose" essen wir zu Abend: Steak mit Kürbispüree und Pommes.

Auf dem Rückweg begegnen wir am gesamten Kancamagus-Highway gezählten vier Autos.