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31. Mai 2017

Norwegen, Tag 6 (30.5.2017)

Die Wetter-Vorhersage war korrekt: es regnet.

 

Wir fahren im dichten Nebel zur Holmenkollen-Schanze. Zum Glück wissen wir von den letzten Tagen, wo sich die Einfahrt des Parkplatzes befindet, denn der Sprungturm ist nicht zu sehen. Mit U-Bahn und zwei Bussen erreichen wir das Wikinger-Schiff-Museum in der Nähe des gestern besuchten Freilichtmuseums auf der Halbinsel Bygdoy. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen.

 

Wie der Name des Museums schon besagt, kann man hier restaurierte Wikingerschiffe besichtigen - drei an der Zahl.

 

Anschließend marschieren wir einige hundert Meter zu drei weiteren Museen.

 

Das Kon-Tiki Museum ist Thor Heyerdahl (1914 - 2002) gewidmet.

 

Eines der Exponate ist das Floss, mit dem Heyerdahl den Pazifik überquerte.

 

Ein paar Meter weiter befindet sich das Fram-Museum.

 

Der Name des Museums stammt von Fridtjof Nansens Polarschiff, das hier ausgestellt ist.

 

Im Nebengebäude ist das Polarschiff Gjoa zu sehen, mit dem Roald Amundsen die Nordwestpassage durchquerte.

 

Wir suchen uns einen windgeschützten Platz, um zu jausnen. Anschließend besuchen wir das Norwegische Seefahrtsmuseum. Das Foto zeigt ein Modell eines Kreuzfahrtschiffes aus der "... of the Seas"-Reihe - mit einem Schwesterschiff haben wir vor ein paar Jahren den Atlantik überquert.

 

Nach einer Fahrt mit zwei Bussen quer durch Oslo erreichen wir das Munch-Museum.

 

Die Sicherheitsvorkehrungen sind höher als in den anderen Museen, wir müssen Rucksäcke und Taschen in versperrbaren Fächern zurück lassen und durch einen Metalldetektor gehen. Die Gemälde Munchs sind vermutlich viele Millionen Euro wert.

 

Das bekannteste Bild des Malers ist in einem anderen Osloer Museum ausgestellt, aber im Museumsshop ist es zumindest auf Einkaufstaschen zu betrachten.

 

In einem Supermarkt kaufen wir Brot und kehren zum Vantourer zurück, mit dem wir für eine letzte Übernachtung zum Parkplatz beim Fernsehturm fahren. Nach dem Abendessen machen wir einige Fotos des nebelverhangenen Sees.

 

Kilometerstand: 1842 km.





30. Mai 2017

Norwegen, Tag 5 (29.5.2017)

Die neben dem Fenster über der Entlüftungsöffnung der Heizung abgestellten Reiseführer haben den Sensor verschoben. Da die Heizung dadurch der Meinung war, dass das Fenster offen ist, hat sie sich in der Nacht nicht eingeschaltet. Am Morgen hat es im Wageninneren dennoch annehmbare 18 Grad, allerdings müssen wir mit dem Duschen warten, bis das Wasser im Boiler aufgeheizt ist. Da der Parkplatz beim Fernsehsender tagsüber recht einsam ist und im Reiseführer erwähnt wird, dass es hier zu Einbrüchen in Wohnmobile gekommen ist, fahren wir zur Holmenkollen-Schanze und stellen den Wagen dort ab. Auf dem Weg zur U-Bahn können wir ein Foto von Oslo von oben machen.

 

Wir steigen wie gestern beim Nationaltheater aus und spazieren zum Hafen. Hier warten wir auf das City Cruise-Hop on-Hop off-Boot, das um 10:15 für eine eineinhalbstündige Rundfahrt von hier ablegt (das Ticket ist in der 3-Tage-Oslo-Card inkludiert).

 

Gestern haben wir am Stellplatz Landsleute aus St. Pölten getroffen. Als das City Cruise-Schiff eintrifft, sind die beiden auch an Bord - sie sind bereits eine halbe Stunde früher bei der Oper eingestiegen. Sie erzählen, dass sie seit rund einem Jahr unterwegs sind. Nach England, Schottland und Irland sind sie in den Süden bis nach Marokko gefahren, und jetzt sehen sie sich noch den Norden an.

 

Nachfolgend ein paar Aufnahmen von der Bootsfahrt:

 

 

 

 

 

 

Wieder zurück am Hafen, gehen wir zur Karl Johans gate und folgen ihr in Richtung Bahnhof. Der Flieder verbreitet einen intensiven Geruch.

 

Bei der Domkirke halten wir uns halb links, bis wir zur Straße Brugata kommen. Hier befindet sich der MyCall-Shop, wo wir Simkarten und Datenpakete kaufen. Ab sofort sind wir wieder online, und ich kann die Blog-Beiträge künftig regelmäßiger hochladen. Wir beschließen, das schöne Wetter zu nutzen und die Holmenkollen-Schanze zu besichtigen. Also machen wir uns auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station am Bahnhof.

 

Am Holmenkollen setzen wir uns ins Auto und essen zu Mittag. Danach gehen wir zur rechten Seite des Sprungturms, wo sich der Eingang zum Schi-Museum befindet.

 

Ein schräg fahrender Lift bringt uns auf den 60 m hohen Sprungturm. Hier hat man eine wunderbare Aussicht in alle Himmelsrichtungen.

 

Sich hier in die Tiefe zu stürzen, wäre nichts für mich. 

 

Wir fahren wieder mit der U-Bahn (die den größten Teil der Strecke oberirdisch zurücklegt) in die Stadt. Dieses Mal steigen wir bei der Station Majorstuen aus und nehmen die Busse 20 und 30 zum Norsk Folkemuseum auf der Museumshalbinsel Bygdoy. Es handelt sich dabei um ein Freilichtmuseum mit mehr als 150 historischen Gebäuden aus verschiedenen Regionen Norwegens. Darunter befindet sich auch die um 1200 errichtete Stabkirche aus Gol, die hierher versetzt wurde.

 

Nicht nur alte Bauernhäuser sind ausgestellt, ...

 

... sondern auch einige Bauten aus dem 20. Jahrhundert.

 

Kurz bevor das Museum um 18 Uhr schließt, kehren wir mit Bussen und U-Bahn zum Holmenkollen zurück und fahren mit dem Vantourer wieder zum Stellplatz beim Fernsehturm. Anfangs sitzen wir noch im Sonnenschein im Freien, aber um 20:30 zieht Nebel auf.

 

 Kilometerstand: 1837 km.



29. Mai 2017

Norwegen, Tag 4 (28.5.2017)

Wir stehen kurz vor 7 auf. Das übliche Morgenritual: Duschen, Frühstücken. Danach fahren wir zum Fernsehturm und Sportcenter am Gipfel hinauf. Hier befinden sich weitere riesige Parkplätze, die ebenfalls übernachtungsgeeignet sind.

 

Wir holen einige Vorräte (hauptsächlich Getränke) aus dem Laderaum. Um 8:30 machen wir uns auf den Weg zum Frognerpark. Bei der gewaltigen Holmenkollen-Schanze, die erst um 10 öffnet, schießen wir ein paar Fotos.

 

Der Parkplatz am Frognerpark ist an Sonntagen gebührenfrei. Wir gehen zum Vigeland-Skulpturenpark und besichtigen einen Teil der hier ausgestellten Werke des Bildhauers Gustav Vigeland (den anderen Teil verschieben wir auf später, da gerade einige Busladungen Japaner eingetroffen sind).

 

Als wir ein paar Regentropfen spüren, kehren wir zum Auto zurück. Wir packen Regensachen in die Rucksäcke, außerdem eine Jause sowie Getränke. Im Laufe der nächsten Stunden werden wir noch ein paar Mal einige Tropfen bemerken, aber jeweils nur kurz. Wir gehen zur U-Bahn, füllen die Oslo-Card mit dem aktuellen Datum und der Uhrzeit aus und fahren eine Station zum Nationaltheater.

 

Von hier gehen wir zunächst zum Hafen, wo sich u.a. das Rathaus befindet.

 

Wir beschließen, am Meer entlang die Festung Akershus zu umrunden. Dabei beobachten wir Ausflugsschiffe und andere Boote.

 

Wir kommen an einer Installation vorbei, die an die Stockfischgestelle in Nordnorwegen erinnert. Hier legen wir eine Pause ein und verspeisen das mitgebrachte Mittagessen.

 

In der Oper gibt es Gratis-Wifi. Ich nutze die Gelegenheit, die Blogbeiträge der ersten drei Tage hochzuladen. Außerdem werfe ich einen Blick auf die Wettervorhersage. Morgen soll es - vor allem in der ersten Tageshälfte - heiter sein, der Dienstag wird eher regnerisch. Das heißt: morgen Hafenrundfahrt, übermorgen Museen.

 

Das Dach der 2008 eröffneten Oper ist begehbar.

 

Unser nächster Weg führt uns zum Bahnhof. In der Turistinformasjonen wird mein Verdacht bestätigt: das im Wohnmobil-Reiseführer erwähnte kostenlose Parken auf einigen ausgewählten Parkplätzen mit der Oslo-Card gibt es nicht mehr (zum Ausgleich kostet die Card deutlich mehr, als in den Reiseführern angegeben).

 

Wir folgen nun der 1,5 km langen Karl Johans gate, einer Fußgängerzone, die zum königlichen Schloss führt. Dabei kommen wir an der Domkirke vorbei, die auch innen besichtigt werden kann.

 

Die Rückseite des Nationaltheaters haben wir bereits am Morgen gesehen.

 

Da nun wieder die Sonne scheint, beschließen wir, mit der U-Bahn zum Holmenkollen zu fahren. Wir warten und warten, doch es kommen nur Züge anderer Linien. Schließlich entdecken wir einen Zettel mit dem Hinweis, dass die Linie 1 wegen Bauarbeiten an diesem Wochenende bereits ein paar Stationen früher endet. Wieder einmal hat Murphys Gesetz zugeschlagen. Aber eine halbe Stunde rasten hat uns nicht geschadet, und ich konnte die Zeit nutzen, um den heutigen Blogeintrag fortzusetzen.

Um 16 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Wir spazieren zum Schloss und durch den Schlosspark.

 

Mit der Straßenbahn fahren wir anschließend zum Vigelandpark, wo wir zum Monolithen am fernen Ende des Skulpturenparks marschieren. Wieder sind zahlreiche Japaner unterwegs und stören mit ihren Selfies die ernsthaften Fotografen - irgendwo muss da ein Nest sein.

 

Der Vantourer bringt uns dann wieder auf den Berg mit dem Fernsehsender und dem kleinen See, wo wir in 480 m Seehöhe Griesschmarrn mit Sauerkirschen essen.

 

Kilometerstand: 1832 km.


28. Mai 2017

Norwegen, Tag 3 (27.5.2017)

Nach den beiden wegen den großen zurückgelegten Entfernungen anstrengenden Tagen lassen wir es heute langsam angehen. Wir schlafen bis nach 7 Uhr, dann duschen und frühstücken wir. Es ist neblig bei 14 Grad. In der Nacht ist noch ein weiteres Reisemobil gekommen, wahrscheinlich haben sie den gleichen Reiseführer gekauft. Am Parkplatz gibt es nicht nur eine Toilette, sondern auch eine kostenlos benützbare Dusche - ein gastfreundliches Völkchen, die Norweger!

 

Wir machen uns auf den Weg zurück nach Halden. Die Sonne kommt durch, es verspricht ein sehr schöner Tag zu werden. Auch auf dem am nächsten Foto zu sehenden Parkplatz bei einem See hätten wir übernachten können (zwar an der Straße, aber in der Nacht wären nicht viele Autos gefahren).

 

In Halten halden wir... äh... in Halden halten wir beim Rod Herregard, einem 300 Jahre alten Gut, und besichtigen den dazugehörigen Park.

 

Danach fahren wir zur Autobahnraststätte von gestern, wo wir uns mit Prospekten eindecken. Im Rema1000-Supermarkt kaufen wir einen Wecken Brot.

 

Unser nächstes Ziel ist der Oldtidsveien, eine der ältesten Straßen Norwegens. 100 m neben der Straße kann man ein Feld mit Steinringen besichtigen, eine alte Begräbnisstätte.

 

In Borge fotografieren wir zum ersten Mal während dieser Reise eine Kirche - viele weitere werden folgen.

 

In Begby wurden Felszeichnungen aus dem Bronzezeitalter entdeckt. Vorsicht, wenn man mit Sandalen und ohne Socken unterwegs ist: an manchen Stellen gibt es bissige Ameisen.

 

Fredrikstad lassen wir vorläufig links liegen, statt dessen fahren wir weiter zu einem Badeplatz an der Schärenküste. Leider ist es hier neblig und ein paar Grad kühler (17 Grad). Auf dem Parkplatz essen wir um 14 Uhr Eierspeise mit Tomatensalat.

 

Danach kehren wir um und lassen uns vom Navi zu einem Parkplatz in der Nähe der Altstadt von Fredrikstad lotsen. An Samstagen ist er bis 15 Uhr gebührenpflichtig. Wir kommen um 15:05 an - das nennt man gutes Timing.

 

Wir spazieren fast zwei Stunden lang durch Fredrikstad, ...

 

... wo heute ein Fest stattfindet.

 

Danach nehmen wir eine Straße in Küstennähe nach Norden. Bei einer Kreuzung übersehe ich ein Verkehrsschild, das auf eine Maximalhöhe des Fahrzeugs von 2,4 m hinweist. Ein paar Kilometer weiter erreichen wir die zu niedrige Unterführung. Ich muss 150 m im Rückwärtsgang zurücklegen, bevor ich wenden kann. Über eine andere Route gelangen wir schließlich zur Kirche von Rygge, eine im 11. Jahrhundert erbaute Steinkirche.

 

Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Oslo. Der Verkehr am Samstag Abend ist für eine Großstadt nicht schlimm. Mitten in der Stadt führt die Straße durch einen langen Tunnel, wo natürlich das Navi nicht funktioniert, aber wir halten uns einfach - wie im Wohnmobil-Reiseführer beschrieben - an die Wegweiser der E18. Schließlich erreichen wir einen Campingplatz, wo wir die dreitägige Oslo-Card kaufen, mit der die Öffis sowie viele Eintritte kostenlos sind. Bei einer Tankstelle neben dem Campingplatz wird der Vantourer mit Diesel versorgt, danach fahren wir an der Holmenkollen-Schanze vorbei zu einem Parkplatz in der Nähe des Fernsehturms. Hier können Reisemobile kostenlos übernachten - ein gutes Dutzend sind bereits da, als wir um 20:32 eintreffen.

 

Nicht weit vom Parkplatz befindet sich ein See. Eine Frau schwimmt tatsächlich im kühlen Wasser!

 

Wir essen zu Abend und erledigen die üblichen Abend-Arbeiten (den heutigen Blog-Eintrag fertigstellen, Fotos sichern, Bilder für den Blog auswählen und bearbeiten).

 

Kilometerstand: 1810 km.