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16. September 2012

Gran Canaria, Tag 15 (15.9.2012)

Ich gebe Zimmer- und Hotelschlüssel bei der Rezeption ab, lasse den Koffer im Hotel und marschiere wie am ersten Abend zwei, vielleicht auch zweieinhalb Kilometer bis zum Strand von Maspalomas. Ausnahmsweise ist der Himmel um 10 Uhr noch weitgehend von einer Wolkendecke überzogen. Eineinhalb Stunden später ist er aber wieder wolkenlos. Ich spaziere zwischen Restaurants und Souvenirshops durch Maspalomas, ...

... sehe mir ein Einkaufszentrum an...

... und komme natürlich auch beim Leuchtturm vorbei.

Als Mittagessen gibt es Cheeseburger mit Pommes.

Was fast wie eine Kirche aussieht, ist tatsächlich ein 5-Stern-Hotel.

Auf dem Rückweg zum Green Golf Resort werfe ich einen letzten Blick auf die Dünen von Maspalomas.

Pünktlich um 15:20 kommt ein Bus, der noch mehrere Hotels anfährt und hauptsächlich Touristen aus Österreich zum Flughafen bringt. Die Boeing 737-800 der Austrian startet kurz vor 18 Uhr.

Das Bordmenü: Hühnerschnitzel.

Kurz vor Mitternacht landen wir in Wien. Ich nehme ein Taxi nach Hause und treffe kurz vor ein Uhr ein.

Damit geht dieser Blog in eine Pause - bis Ende Oktober, wenn ich für ein paar Tage nach Berlin fliege.

 

14. September 2012

Gran Canaria, Tag 14 (14.9.2012)

Mein letzter voller Tag auf Gran Canaria. Nach einem ausgiebigen Frühstück (meine Vorräte müssen aufgebraucht werden) fahre ich nach Tafira (Vorort von Las Palmas) und folge den Wegweisern zum botanischen Garten. Als ich auf einer Übersichtstafel dessen Ausmaße erkenne, kehre ich noch einmal zum Auto zurück, um eine Getränkeflasche zu holen. Fünf Stunden später, als es Zeit zum Aufbrechen ist, habe ich die Anlage noch immer nicht zur Gänze besichtigt. Nachfolgend ohne viele Worte ein paar Motive aus dem Jardin Canario.

Da ich sehr viel gefrühstückt habe, was ich aus Wien nicht gewohnt bin, verzichte ich auch heute auf ein Mittagessen. Über Nebenstraßen fahre ich nach Telde, der zweitgrößten Stadt der Insel. Auf einer Straße mit 40 km/h-Limit werde ich von einem kanarischen Raser überholt, der vermutlich doppelt so schnell unterwegs ist. Gut einen Kilometer später sehe ich den Wagen erneut, er steht quer auf der Straße, davor ein anderes Auto, zersplittertes Glas auf dem Asphalt, Kühlergrill und Motorhaube stark eingedellt - der Raser dürfte das andere Fahrzeug abgeschossen haben. Die Fahrer sehen unverletzt aus. Beim Vorbeifahren wünsche ich dem irren Raser insgeheim eine teure Reparatur.

In Telde finde ich geradewegs zum Zentrum, in dem sich wie üblich eine Kirche befindet, und bekomme direkt davor auch einen Parkplatz - bis ich bemerke, dass hier nur Taxis stehen dürfen. 300 Meter weiter kann ich den Wagen wirklich abstellen.

Danach halte ich noch im Fischerdorf Castillo del Romeral, das jedoch keine besonderen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.

Von Castillo del Romeral sind es 19 Kilometer bis zum Green Golf Resort - die letzten 19 Kilometer, die ich mit dem Auto fahre, was eine gewisse Abschiedsstimmung aufkommen läßt. Abgesehen von einem leichten Konstruktionsmangel (wenn man am Abend die Klimaanlage eingeschaltet läßt, bildet sich außen an zwei Stellen der Windschutzscheibe Kondenswasser und behindert die Sicht des Fahrers, so dass man alle paar Minuten kurz die Scheibenwischer einschalten muss) hat mich der Clio mehr als 1500 Kilometer kreuz und quer über Gran Canaria kutschiert, ohne Reifenschaden (wie 2007 in Florida) und ohne Kupplungsdefekt (wie 2008 auf Madeira) - Murphy hat sich in den letzten zwei Wochen tatsächlich nicht mehr blicken lassen :-)

Ich hinterlege den Autoschlüssel bei der Rezeption. Um 19 Uhr soll der Wagen von einem Angestellten der Mietautofirma abgeholt werden.

Nach dem Upload dieses Blogbeitrags werde ich beginnen, den Koffer zu packen. Der Transfer zum Flughafen ist morgen für 15 Uhr 20 terminisiert.

Gran Canaria, Tag 13 (13.9.2012)

Dass der gestrige Tag, an dem ich fast 12 Stunden unterwegs war, recht anstrengend war, zeigt sich nicht nur an der Kürze meines Blogeintrags, sondern auch daran, dass ich bis 9 Uhr schlafe. Ich beschließe, heute nicht allzu viel zu unternehmen. Nach einem gemütlichen Frühstück, während dem ich mir am iPad die Hörbuchfassung des ersten Bandes von George R.R. Martins "Lied von Eis und Feuer" (durch die hervorragende TV-Serie inzwischen besser bekannt unter dem Titel "Game of Thrones") vorlesen lasse, breche ich um 10:30 auf. Das Ziel ist Arucas, die drittgrößte Stadt auf Gran Canaria, westlich von Las Palmas gelegen. Die Kirche San Juan Bautista ist unübersehbar und offensichtlich das Ziel vieler Touristen - gleich daneben befindet sich ein großer, aber dennoch fast voller Parkplatz.

Nach der Besichtigung der Kirche und deren nahen Umgebung gehe ich zum Stadtpark, wo ich einige Drachenbäume - die nur auf einigen Atlantikinseln wie den Kanaren und Azoren wachsen - fotografiere.

Anschließend folge ich mit dem Auto den Hinweisschildern, die mich durch die engen Gassen der Stadt zum Weg auf den rund 400 m hohen Montana de Arucas leiten. Die Straße umkreist den Berg zwei Mal, dann ist der Gipfel erreicht, auf dem sich ein geschlossenes Restaurant befindet - es ist nicht ersichtlich, ob es nur heute oder für immer zu hat.

Ich fahre dann weiter in den Wallfahrtsort Teror, der in ca. 600 m Seehöhe liegt. Auf der Suche nach einem Parkplatz umrunde ich das Stadtzentrum mehrmals, bis ich die Einfahrt in eine Tiefgarage entdecke. Ich spaziere durch die hübsche Fußgängerzone und überlege, ob ich hier in einem Restaurant etwas essen soll. Da ich aber keinen Hunger habe, verzichte ich darauf - darum enthält dieser Blog heute auch kein Essensfoto.

Mein nächster Halt ist in Valleseco in fast 1000 m Seehöhe. Als ich in der Kirche Fotos mache, schaltet eine dort sitzende Frau (die Pfarrersköchin?) extra für mich die Lampen ein - gracias!

Danach fahre ich so wie gestern auf den Cruz de Tejeda (aber auf einer anderen Strecke) und von dort gleich weiter bis zu einem Parkplatz, von dem aus der Roque Nublo in einer guten halben Stunde Fußmarsch erreichbar ist. Der Pfad ist meist gut ausgebaut, bei Bergaufstücken gibt's oft sogar Stufen, manchmal muss man aber auch ein wenig klettern.

Der Roque Nublo und der kleinere Felsen, der aus manchen Perspektiven wie ein Frosch aussieht, befinden sich auf einem Steinplateau. Von hier hat man eine herrliche Aussicht über die Gebirgsregion von Gran Canaria. Auch der Teide auf Teneriffa ist heute wieder sichtbar.

Hier bin ich auf dem Rückweg zum Parkplatz, mit meiner üblichen Ausrüstung - Rucksack, Kameratasche, Stativ, in der rechten Hand der Fotoapparat und am Kopf der schon etwas mitgenommene Hut, den ich vor elf Jahren auf Kreta kaufte:

Ich fahre zurück zum Cruz de Tejeda und nehme dann die Straße, die am Pinos de Galdar vorbei führt, einem Vulkankrater, der vor einigen Tausend Jahren ausgebrochen ist und schware Lavaasche zurück ließ.

Der Rückweg führt mich wieder über Valleseco und Teror zur Autobahn. Um 20:30 komme ich in Maspalomas an.

13. September 2012

Gran Canaria, Tag 12 (12.9.2012)

Wieder geht's auf der Autobahn nach Norden, und zwar bis Santa Maria de Guia de Gran Canaria, auch kurz Guia genannt. Die Stadt gefällt mir nicht sonderlich, nach einem Kurzbesuch des Kirchplatzes kaufe ich bei einer Tankstelle ein Sandwich und fahre weiter zu den Höhlen von Cenobio de Valeron.

Gleich nach der Besichtigung der Höhlen wird das Sandwich (mit Schinken, Käse, Tomaten) verspeist.

Was in vielen Gebieten Gran Canarias Mangelware ist, gibt es in Firgas im Überfluss: Wasser.

Wie Firgas liegt auch Moya in ca. 500 m Seehöhe.

Im Naturschutzgebiet Los Tilos gibt es noch Restbestände von Lorbeerbäumen, wobei mehrere Rundwanderwege zur Auswahl stehen. Ich nehme den kürzesten (2 km).

Danach quält sich mein Mietschnauferl wieder ins Gebirge hinauf, zuerst nach Juncalillo...

... und dann nach Artenara, die höchstgelegene Siedlung Gran Canarias (ungefähr 1200 m über dem Meeresspiegel).

Kurz nach 18 Uhr erreiche ich den Pass Cruz de Tejeda.

Von hier sind es 50 km bis zu den Green Golf Bungalows in Maspalomas. Für diese Strecke benötige ich eineinhalb Stunden (inklusive eines kurzen Stopps, um die Bergwelt - inklusive des Teide auf Teneriffa - im Licht der untergehenden Sonne zu fotografieren).

11. September 2012

Gran Canaria, Tag 11 (11.9.2012)

Als heutiges Ziel habe ich mir den nordwestlichen Bereich der Insel ausgesucht. Ich fahre über Autobahn bzw. zuletzt Schnellstraße am Flughafen und Las Palmas vorbei bis Agaete, das ich schon vor ein paar Tagen besichtigt habe. Ich bleibe daher nicht stehen, sondern folge einer schmalen Straße durchs Valle, das Tal von Agaete.

Eigentlich endet dieser Weg etwa einen Kilometer hinter Los Berrazales an einem Aussichtspunkt, doch der letzte Abschnitt sieht so eng und steil aus, dass ich nicht sicher bin, ob er ohne Vierradantrieb bezwingbar ist. Da ich gestern schon genug gewandert bin, verzichte ich heute auf einen Fußmarsch und kehre um. Ich suche einen im - mehrere Jahre alten - Reiseführer erwähnten Reptilienpark, der jedoch nicht mehr zu existieren scheint. Nach einigen Umwegen (die Karten des Navis sind für diesen Teil Gran Canarias sehr schlecht) und mit Hilfe der Karte von CityMaps2Go am iPad gelange ich in das Hafenstädtchen Sardina del Norte.

Am Ufer experimentiere ich etwas mit Langzeitbelichtungen. Leider sind nur wenige Aufnahmen brauchbar, da mein Stativ bei Verschlusszeiten bis zu 50 Sekunden nicht stabil genug für verwacklungsfreie Fotos ist.

Ich bemerke, dass die Steine am Ufer von Krebsen bevölkert sind. So komme ich heute auch ohne Reptilienpark doch noch zu Tierfotos.

Im Restaurant "Mama Lolilla" esse ich ein Pfefferfilet, zwischendurch immer wieder ein halbes Dutzend überaus lästiger Fliegen vertreibend.

Danach suche ich den Weg zum Leuchtturm Faro de Sardina.

Ein paar Kilometer weiter befindet sich Galdar, eine Stadt mit 6000 Einwohnern. Die Straßen hier sind steil und eng. Zum Glück entdecke ich nicht weit vom Zentrum einen kostenpflichtigen Parkplatz (was nicht schwer ist - ein Hinweisschild wurde mitten auf der Straße aufgestellt), der sich als kostenlos herausstellt, da niemand kassieren kommt.

Ich bin froh, als ich aus dem verwinkelten Galdar wieder herausfinde und die Schnellstraße erreiche. Gleich nach ein bis zwei Kilometern biege ich bei Guia aber wieder auf eine schmale Nebenstraße ab, um Cenobio de Valeron, eine Höhlenanlage der kanarischen Ureinwohner, zu besichtigen. Da es bereits nach 18 Uhr ist, ist der Zugang aber geschlossen, und so kann ich in dieser Gegend nur noch eine Autobahnbrücke fotografieren. Ich weiß jetzt aber, wo ich meine morgige Tour beginnen werde.

10. September 2012

Gran Canaria, Tag 10 (10.9.2012)

Ich lasse mich vom Navi nach Tafira Alta lotsen, einen Vorort von Las Palmas. Von dort sind es ein paar Kilometer bis zum 569 m hohen Pico de Bandama (die Straße zum Gipfel umkreist den kleinen Berg mehrmals), der einen schönen Ausblick auf den 1 km durchmessenden und 200 m tiefen Vulkankrater Caldera de Bandama bietet.

Die nächsten Stationen der heutigen Rundreise sind die Städte Santa Brigida...

... und Vega de San Mateo.

Danach fahre ich in Richtung Tejeda immer höher in die Gebirgsregion hinauf. Inmitten von Kieferwäldern befindet sich Llanos de Ana Lopez, ein schattiger Picknickplatz mit gemauerten Grillplätzen und zahlreichen Tischen und Bänken. Außer mir halten noch zwei Autos mit Touristen, aber niemand macht Picknick.

Wenig später zweigt links eine Straße auf den Pizo de las Nieves ab, den höchsten Berg Gran Canarias. Der Gipfel ist nicht zugänglich, dort befindet sich eine militärische Anlage.

Vom Mirador (Aussichtspunkt) sehe ich heute nicht nur die Felsnadel Roque Nublo, ein Wahrzeichen Gran Canarias, sondern im Dunst ist sogar der Teide, der höchste Berg Spaniens auf der Insel Teneriffa, zu erkennen.

Bei einem fahrenden Händler kaufe ich mein heutiges Mittagessen, ein Weckerl gefüllt mit einem undefinierbaren Aufstrich, der vom Aussehen her an Liptauer erinnert. Danach beginne ich eine Wanderung in Richtung des Roque Nublo, die mich an einem Stausee vorbei bringt.

Nach mehr als zweistündigem Marsch treffe ich mit total verschwitztem Hemd wieder am Mirador des Pizo de las Nieves ein, wo ich noch ein Weckerl kaufe und die mitgebrachte 2-Liter-Flasche Fanta in kürzester Zeit fast vollständig leere. Meine Füße sind staubbedeckt (wie man deutlich erkennt, bin ich kein Halbschuh-, sondern ein Sandalen-Tourist).

Ich verlasse die Cumbre-Region über eine Nebenstraße, die von Ayacata nach Mogan führt. Zeitweise ist die Straße gut ausgebaut, manchmal aber auch sehr eng, und der Abgrund ist nicht immer mit Leitplanken gesichert. Zum Glück sind kaum Fahrzeuge unterwegs, insbesondere die Engstellen kann ich ohne Gegenverkehr passieren.