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31. Oktober 2018

Rumänien, Tag 7 (31.10.2018)

Als wir am Morgen die Autotür öffnen, liegt ein Hund neben Ludwig van Tourer. Als Dank, dass er uns vor den Bären beschützt hat, erhält er eine Scheibe Brot.



Um 7:37 setzen wir uns in Bewegung. Wir fahren zunächst nach Südosten und dann nach Norden. In Predeal kommen wir bei einer ungewöhnlichen Kirche vorbei.



Wir umfahren Kronstadt und treffen um 8:55 in Harman alias Honigberg im Nordosten von Kronstadt ein. Zuerst umrunden wir die Kirchenburg, ...



... dann kaufen wir um 10 Lei pro Person Eintrittskarten. Der Ticketverkäufer erklärt uns auf Deutsch, welche Route wir für eine Komplettbesichtigung nehmen sollen. Es gibt ein kleines Museum, man kann durch Gänge innerhalb der Wehrmauer gehen, ...



... auf den Glockenturm steigen (94 teilweise enge und steile Stufen) und natürlich die in der Mitte der Festung gebaute Kirche besichtigen. Honigberg ist allen Rumänienreisenden als Etappenziel wärmstens zu empfehlen.



Um 10:30 fahren wir weiter. 20 Minuten später sind wir bei der nächsten Kirchenburg in Prejmer alias Tartlau, die auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste steht.



Wir umrunden sie und kommen an der daneben errichteten orthodoxen Kirche, die sehr neu aussieht, vorbei.



Der Eintritt kostet auch in der Tartlauer Kirchenburg 10 Lei. Wieder gibt es ein Museum. Eine Besonderheit sind die mehr als 200 Kammern, die an der Innenseite der Mauer gebaut wurden.



Nach dem Mittagessen machen wir uns kurz nach 13 Uhr wieder auf den Weg. Nach rund 80 Kilometern erreichen wir das Dorf Homorod alias Hamruden und drehen den üblichen Kreis um die hiesige Kirchenburg.



Wenig später halten wir in Rupea alias Reps, um ein paar Aufnahmen von der Kirche zu schießen.



Unser eigentliches Ziel ist aber die Burgruine, die vor ein paar Jahren restauriert wurde (Eintritt: 10 Lei). Vom Parkplatz bis zur Spitze geht es etwas bergauf. Bei 26 Grad kommen wir ordentlich ins Schwitzen.



15 km weiter liegt Viscri alias Deutsch-Weißkirch. Es handelt sich um ein armes Dorf, die Straße ist nicht asphaltiert, Gänse und Hühner laufen herum. Die kleine Kirchenburg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe (sie ist heute zum letzten Mal vor der Winterpause geöffnet; Eintritt: 10 Lei, das sind 2,15 EUR), und es gibt prominente Personen, die sich für die Erhaltung einsetzen (so hat sich beispielsweise Prinz Charles ein Häuschen in Viscri gekauft). Die 7 km lange Straße zwischen Dacia und Viscri, im recht aktuellen Womo-Reiseführer als ungeteert beschrieben, wurde jedenfalls neu asphaltiert. Auch wenn die Straßenränder noch nicht fertiggestellt sind, lässt sie sich bestens fahren.



Kurz nach 17 Uhr fahren wir nach Rupea zurück, um auf dem Parkplatz der Burg zu übernachten.



Unsere Route:



Kilometerstand: 1600 km (170 km gefahren).

30. Oktober 2018

Rumänien, Tag 6 (30.10.2018)

Um 7:30 wiederholen wir unseren Rundgang um die Burg von Fagaras. Im Tageslicht sehen wir, dass die Stadt außer Burg und Kathedrale wenig Sehenswertes zu bieten hat.



In der Kathedrale findet eine Messe statt. Ich schalte meine Kamera auf lautlos, um niemand zu stören.



Unser nächstes Ziel ist Brasov alias Kronstadt. Dem Womo-Reiseführer entnehmen wir die Koordinaten eines bewachten Parkplatzes im Zentrum. Wir sind früh genug dort, dass noch genügend freie Plätze vorhanden sind (als wir knapp drei Stunden später die Gebühr - 5 Lei pro Stunde - bezahlen und abfahren, trifft das Gegenteil zu). Nicht weit vom Parkplatz erhebt sich die Schwarze Kirche, die größte gotische Hallenkirche in Südosteuropa. Für ein paar Lei könnte man sie ab 10 Uhr besichtigen, allerdings ist Fotografieren verboten :-(



Wir spazien zum Piata Sfatului, dem Rathausplatz ...



... und danach die Strada Republicii, eine Fußgängerzone, entlang.



Es folgt ein großer Park. Auf der anderen Straßenseite sehen wir eine Kirche, aber es herrscht auf mehreren Fahrspuren so starker Verkehr, dass wir das Wagnis einer Straßenüberquerung nicht eingehen wollen.



Über die Strada Muresenilor (die wir bereits am Morgen auf dem Weg zum Parkplatz gefahren sind) kehren wir zum Rathausplatz zurück.



Unser nächstes Ziel ist die jüdische Synagoge.



Eine Querstraße weiter befindet sich die Strada Sforii, die Schnur-Gasse. Sie ist wenig mehr als 1 m breit und soll die schmalste Straße Europas sein.



Nicht weit von Brasov entfernt liegt das Dorf Neustadt alias Cristian. Hier essen wir Sardinen und machen einen Spaziergang rund um die Kirche.



Nur ein paar Kilometer weiter erreichen wir das Städtchen Rasnov alias Rosenau. Die mittelalterliche Burgruine sowie ein Park mit Dinosauriermodellen sind Touristenmagneten, wir finden keinen Parkplatz (und das an einem Wochentag Ende Oktober!) und stellen Ludwig van Tourer ein paar hundert Meter weiter neben der Straße ab. Zur Burg könnte man für geringes Entgelt mit einem von einem Traktor gezogenen Wagen fahren, wir entscheiden uns aber für die sportliche Variante und gehen zu Fuß.



Der Eintritt kostet 12 Lei. Innerhalb der Ruine gibt es zahlreiche Souvenirstände.



Man hat einen schönen Ausblick auf Siebenbürgen und die Karpaten.



In Rosenau spazieren wir zur evangelischen Kirche.



Danach fahren wir wieder ein paar Kilometer weiter nach Bran alias Törzburg. Hier zieht ein als Dracula-Schloss vermarktetes Schloss (obwohl sich Vlad Tepes wahrscheinlich nie in ihm aufhielt) die Besuchermassen an. Der Parkwächter sagt etwas zu uns, was wir nicht verstehen, möglicherweise will er uns darauf aufmerksam machen, dass das Schloss nur noch eine Stunde offen ist. Wir haben aber sowieso nicht vor, es zu besichtigen (Eintritt: 40 Lei), sondern machen nur ein paar Fotos von der Straße aus. Beim Wegfahren eine halbe Stunde später scheint der Parkwächter 20 statt 6 Lei kassieren zu wollen (beide Preise sind angeschrieben, den rumänischen Texten können wir aber nicht entnehmen, wofür sie gelten), ich habe aber bereits 6 Lei aus der Brieftasche genommen, die er schließlich auch annimmt.



Es ist inzwischen 16:30 - Zeit, einen Übernachtungsplatz zu finden. Im Womo-Reiseführer ist in wenigen Kilometern Entfernung ein Plätzchen neben einer unbefestigten Straße (die zu einem Wanderparkplatz führt) erwähnt, das sich zum Wildcampen eignet (mit der Anmerkung: "Achtung - Bärengebiet"). Hier werden wir die Nacht verbringen.



Unsere Route:



Kilometerstand: 1430 km (118 km gefahren).

29. Oktober 2018

Rumänien, Tag 5 (29.10.2018)

Wir stehen um 6 auf. Die Straße nach Norden ist gut ausgebaut. Wir halten uns üblicherweise sehr genau an Geschwindigkeitsbeschränkungen (da eine Überschreitung in manchen Ländern sehr teuer kommen kann), was in Rumänien dazu führt, dass wir im Ortsgebiet sogar von LKWs überholt werden. Schließlich hänge ich mich an einen Lastwagen und fahre wie er ebenfalls schneller als erlaubt, in der Hoffnung, dass ein Radar ihn blitzt bzw. die Polizei ihn stoppt (sofern die rumänische Polizei die Einhaltung von Verkehrsvorschriften überwacht). Auf diese Weise erreichen wir Sibiu. Das Navi lotst uns durch die Stadt zum Museum, wo wir kurz vor 9 eintreffen.



Wir packen Getränke und eine Jause in die Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Der Eintritt kostet pro Person 17 Lei, also weniger als 4 Euro - auch das Doppelte wäre immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.



Das Museum Astra ist das größte Freilichtmuseum Europas. Mehr als 400 Gebäude wurden aus ganz Rumänien hierher transportiert und neu aufgebaut. Nachfolgend einige Fotos, die ich im Laufe von viereinhalb Stunden geschossen habe:

















Da wir bei einem Lidl einkaufen wollen, suchen wir in maps.me die nächste Filiale (ausgenommen in Sibiu, denn wir wollen nicht quer durch die Stadt fahren). Die Route führt durch das Dorf Michelsberg (das ich gedanklich in die Liste der Orte eintrage, die bei der nächsten Rumänien-Tour besucht werden sollten) nach Heltau. Hier ist allerdings weit und breit kein Lidl zu sehen. Aber immerhin können wir ein paar Fotos der Kirchenburg machen (den Eingang in die Festung, in der die Kirche errichtet wurde, übersehen wir zunächst, so dass wir die Burg umrunden müssen). Auf eine Besichtigung des Inneren (7 Lei, nur mit Führung) verzichten wir, da Fotografieren verboten ist.



Der nächste Lidl wird von der App in Talmesch angezeigt. Er gleicht der Filiale in Heltau: er ist ebenfalls unsichtbar. Erst der dritte Versuch, dieses Mal in Avrig alias Freck, bringt Erfolg. Durch Bauarbeiten sind allerdings einige Straßen in der Stadt gesperrt, so dass wir mehrere Umwege fahren müssen.



Inzwischen ist es 16:30, nur noch eine Dreiviertelstunde bis Sonnenuntergang. In park4night finden wir einen Übernachtungsplatz im Zentrum von Fogarasch alias Fagaras, unmittelbar neben der Burg. Wir treffen um 17:30 ein. Trotz der zentralen Lage ist die Straße, in der wir parken, wenig befahren und daher angenehm ruhig. Übrigens steht hier auch ein zweites Reisemobil (eines der wenigen, denen wir bisher begegnet sind) aus Frankreich.



Bevor wir zu Abend essen, machen wir einen Rundgang um die Burg, die sich im Wassergraben spiegelt.



Auf der anderen Seite der Festung erhebt sich eine große orthodoxe Kathedrale.



Unsere Route:



Kilometerstand: 1312 km (167 km gefahren).

28. Oktober 2018

Rumänien, Tag 4 (28.10.2018)

In der Nacht endet die Sommerzeit. Da die Sonne nun kurz vor 7 auf- und schon um Viertel nach 5 untergeht, stehen wir bereits um 5:45 auf, um das Tageslicht bestmöglich zu nutzen. Nicht ganz eineinhalb Stunden später nehmen wir die Transfagarasan in Angriff. Anfangs schlängelt sich die Straße in einem Waldgebiet nach oben.



Bald aber weicht der Wald zurück und gibt den Blick auf die Berge frei. Wir passieren die Talstation einer Seilbahn. Die Temperatur beträgt 10 Grad (und später am Scheitelpunkt der Route 6 Grad), durch den kalten Wind verträgt man aber eine Haube.



Wiederholt bleiben wir stehen, um Fotos der spektakulären Straße zu machen.



Die Bergstation der Seilbahn befindet sich in der Nähe des höchsten Punktes der Transfagarasan, etwas über 2000 m hoch.



Auf der Passhöhe befindet sich auch ein kleiner See, der Lac Balea.



Die Straße führt nun durch einen Tunnel. Auf der anderen Seite weht kaum Wind, so dass die Haube wieder im Auto bleiben kann. Es liegt hier etwas mehr Schnee, wodurch einige Parkbuchten unzugänglich sind.



Eine lange Talfahrt ...



... bringt uns zum Stausee Lac Vidradu. Dieser ist meistens hinter Bäumen verborgen.



Als wir das Ende des Stausees erreichen, befürchten wir zunächst, dass wir wegen des großen Andrangs keinen Parkplatz bekommen. Nach der Staumauer und einem kurzen Tunnel können wir dann aber doch halten. 



Die gewaltige Staumauer lässt sich am besten von einer Aussichtsplattform aus betrachten.



Nach dem Mittagessen um 13 Uhr (Knäckebrot mit Aufstrich, Zwiebeln und Käse) fahren wir weiter. Bei der Festung Poenari, in der sich Vlad Tepes alias Dracula nachweislich mehrfach aufgehalten hat, bleiben wir nicht stehen, da man zu ihr 1480 Stufen hinaufsteigen muss - das ist uns zu anstrengend. Wir kommen nach Curtea de Arges, wo wir die Klosterkirche besichtigen.



Für 10 Lei bekommt man die Erlaubnis, im Inneren zu fotografieren.



Um 15 Uhr machen wir uns auf den Rückweg nach Siebenbürgen. Da wir morgen das Freilichtmuseum Astra in Hermannstadt besuchen wollen, bietet es sich an, das Gebirge weiter westlich zu überqueren. Tomtom berechnet eine Route zur Hauptstraße DN7, die kilometermäßig sicherlich die beste ist (obwohl wir nicht die Option "Kürzeste Strecke" gewählt haben), vor der wir aber künftige Rumänien-Reisende nur warnen können. Wir sind mit dem Vantourer schon viele enge und schlechte Straßen gefahren, aber diese bildet zweifellos einen neuen Rekord. 



Die Erleichterung ist groß, als wir endlich wieder Asphalt unter den Reifen haben. Wir nutzen die Gelegenheit, eine Kirche und einen Friedhof zu fotografieren, wohin sich sonst wohl selten Touristen verirren.



Schließlich erreichen wir die DN7. Da unser Offroad-Abenteuer viel Zeit gekostet hat, werden wir bei Tageslicht Hermannstadt nicht mehr erreichen. Wir biegen in Brezoi nach Westen ab und suchen einen Übernachtungsplatz in der Nähe eines Stausees. Da wir dort aber nichts Geeignetes finden, kehren wir zu einem Parkplatz zurück, den wir auf der Fahrt zum Stausee gesehen haben.

Unsere Route:



Kilometerstand: 1145 km (204 km gefahren).