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30. Juni 2017

Norwegen, Tag 37 (30.6.2017)

Zum letzen Mal auf dieser Reise das Morgenritual: Aufstehen (um 7), Duschen, Frühstücken (die gestern beim Aldi gekauften Heidelbeeren in Joghurt, ein Apfel, eine Banane, Kaffee). Als wir aus dem Vantourer steigen, regnet es leicht.

 

Der Regen hört aber bald auf. Wir schießen ein paar Fotos vom Ödensee.

 

In Liezen halten wir beim Obi, um ein paar Sachen bezüglich des Garagenbaus für den Vantourer anzuschauen. Eine gute Gelegenheit, auch die Kundentoilette zu begutachten (sauber, alles da, was man braucht).

 

Nach einem weiteren Halt in Bruck/Mur und einem Tankstopp (0,969 EUR - ein großer Unterschied zu den rund 1,30 EUR im besten Fall (manchmal auch um ein Viertel mehr) in Norwegen) laufen wir um 11:40 im Heimathafen ein.

 

Kilometerstand: 9125,7 km.

Norwegen, Tag 36 (29.6.2017)

Auch wenn ich wieder erst nach Mitternacht ins Bett gekommen bin (ich habe noch die Fotos für vier Blogtage ausgesucht), bin ich am Morgen nach einer ruhigen Nacht gut erholt. Wir tanken und machen uns um 9 auf den Weg zur Autobahn, als wir ein Schild mit dem Hinweis auf die Windmühle Eyendorf sehen. Dort gibt es auch ein WC.

 

Dann werden Kilometer auf der Autobahn gefressen. Zunächst ist viel Verkehr, und um 10:45 geraten wir unterhalb von Hannover in einen Stau, da sich bei einer Baustelle die Fahrspuren von drei auf zwei verringern. Danach nimmt der Verkehr ab und läßt entspanntes Fahren mit dem Tempomat zu. Kurz nach 12 verlassen wir bei Magdeburg die Autobahn, um in einem Aldi einzukaufen.

 

Auf einem Rastplatz wird gegen 14 Uhr ein Teil der Einkäufe gekocht und verschnabuliert. Es beginnt zu regnen, und zwar manchmal so stark, dass kaum noch etwas zu sehen ist. Der Wolkenbruch, diverse lange Baustellenbereiche auf den Autobahnen, bei denen sich die Anzahl der Spuren verringern, und ein Unfall ca. 50 km vor Passau verlängern die Fahrzeit deutlich. 

 

Erst um 21:15 überqueren wir die Grenze. Es folgt ein zweiter Wolkenbruch inkl. Gewitter. Über eine zunächst kurvenreiche Straße fahren wir via Ampfwang (ich schaffe es gerade, vor einem Reh zu bremsen, das plötzlich quer über die Straße sprintet - zum Glück bin ich nicht schnell unterwegs), Traunsee und Bad Ischl ins steirische Salzkammergut. 3 Minuten vor Mitternacht treffen wir auf unserem Übernachtungsplatz, dem Parkplatz beim Ödensee, ein (wo ich im Sommer 2015 schon einmal übernachtet habe, damals noch im Mini-Wohnmobil Lodgy).

 

Kilometerstand: 8969 km.

29. Juni 2017

Norwegen, Tag 35 (28.6.2017)

Eine kurze Nacht: ins Bett nach Mitternacht, Aufstehen um 5. Wir fahren zum Anlegeplatz der Fähre. Die Borddokumente bekommen wir rasch, danach stehen wir in der Warteschlange.

 

Schon nach wenigen Minuten können wir weiterfahren. Dann dauert es aber doch noch bis 6:25, bis wir an Bord dürfen. Das Verstauen der Fahrzeuge scheint eine Wissenschaft zu sein. Manche Reisemobile müssen im Rückwärtsgang auf die Fähre fahren (wir glücklicherweise nicht).

 

Um 6:48, 3 Minuten verspätet, setzt sich die Fjord Cat in Bewegung. Jeder Passagier hat einen Sitzplatz (freie Platzwahl). Im Heck gibt es einen kleinen Außenbereich, von wo ich zwei Leuchttürme fotografieren kann.

 

Kurz nach 9 sind wir bereits in Hirtshals. Es dauert noch 15 Minuten, bis wir von Bord rollen können. Das Land ist flach, die Straßen sind (meistens) breit und kurvenarm; nur die Fahrbahnerhöhungen bei den Fußgänger-Querungen erinnern an Norwegen. Wir fahren rund 35 km zum Leuchttum Rubjerg Knude Fyr. Er ist rund einen Kilometer vom Parkplatz entfernt. Wir legen drei Viertel des Weges per Velo zurück, dann müssen wir die Räder an einen Zaun ketten, da sie im Sand einer Düne nicht zu verwenden sind. Der Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb, man kann aber etwas über 100 Stufen hinauf steigen.

 

Bei der Rückfahrt zur Autobahn halten wir an einer alten Windmühle.

 

Um 13:30 essen wir auf einem Autobahn-Rastplatz zu Mittag.

 

Nach einem kurzen Stopp, um den Fahrer zu wechseln, überqueren wir um 16:30 die Grenze zu Deutschland. Wir fahren nach Hamburg, natürlich mit vielen Baustellenbereichen, im starken Abendverkehr, und zum ungünstigsten Zeitpunkt schaltet sich das Navi plötzlich aus, weil der Ladestecker versehentlich keinen Kontakt hatte. Wir schaffen es dennoch, um 18:40 das Geschäft "Globetrotter" zu erreichen, können dort auch parken und eine Stunde lang das Angebot gustieren.

 

Anschließend fahren wir rund 50 Kilometer in südlicher Richtung nach Salzhausen, wo es laut App einen ruhigen Stellplatz am Freibad gibt - und das ist nicht zuviel versprochen. Beim Abendessen können wir die Seitentür des Vantourer offen lassen, was in Norwegen bei dieser Reise temperaturmäßig nie möglich war.

 

Unsere zurückgelegte Strecke:

 

Kilometerstand: 8019 km.

27. Juni 2017

Norwegen, Tag 34 (27.6.2017)

Blauer Himmel, Sonnenschein. Um 8:05 wird der Motor des Vantourer gestartet, und er bringt uns (mit einem Halt beim modernen Bau der Udland Kirke) ...

 

... rund 15 km zum Nationaldenkmal Haraldshaugen bei Haugesund.

 

Über eine Brücke gelangen wir auf die Insel Karmoy. Wir fahren zunächst nach Norden bis Viken und dann in Westküstennähe nach Süden, wobei wir bei der Torvastad Kirke einen Halt einlegen.

 

In Visnes wurde früher Kupfer abgebaut, das u.a. für die Freiheitsstatue verwendet wurde. Am Marktplatz befindet sich eine Miniaturausgabe des New Yorker Wahrzeichens.

 

Wir steigen zu einem Aussichtspunkt empor.

 

200 m weiter gibt es die Reste der Schmelzhütte aus dem 19. Jahrhundert zu sehen.

 

Auf der Suche nach dem Fischereimuseum Karmoy übersehen wir einen Wegweiser. Im Nachhinein ist uns das nicht unrecht, denn dadurch kommen wir an der modernen Veavagen Kirke vorbei.

 

Das Fiskerimuseum wurde vom selben Architekturbüro geplant wie die Oper in Oslo.

 

Eine weitere interessante Sakralarchitektur dokumentieren wir in Akrehamn.

 

Der Badeplatz in Akrasanden trägt laut Tourismuswerbung den Titel "schönster Sandstrand Norwegens". Hier essen wir kurz nach 13 Uhr zu Mittag.

 

Da wir noch mehr als 300 km nach Kristiansand fahren müssen, brechen wir das Sightseeing (mit einer Ausnahme) ab. Wir fahren noch bis ans Südende der Insel und dann an der Ostküste entlang nach Norden. Erstaunlicherweise sehen wir heute nur wenige Reisemobile. Selber schuld, kein Mitleid: Karmoy ist durchaus einen Besuch (bzw. in unserem Fall einen zweiten bei der nächsten Norwegen-Reise) wert. Die erwähnte Ausnahme ist die Olavskirche in Avaldsnes. Ein sieben Meter hoher Bautastein steht ziemlich schief neben der Kirche. Der Sage nach ist das Ende der Welt gekommen, wenn der Stein die Kirchenwand berührt. Noch trennen uns 9,2 Zentimeter vom Jüngsten Tag.

 

Um 15:22 brechen wir auf. Die Straße führt durch zwei zusammenhängende Unterwassertunnel (mit einem Kreisverkehr in der Mitte). Um 16:00 Uhr erreichen wir die Fähre von Arsvagen nach Montavika. Wir müssen nur ein paar Minuten warten, denn die Fähre trifft soeben ein.

 

Kurz nach 16:30 verlassen wir die Fähre und haben noch 265 km vor uns. Es folgt ein weiterer Unterwassertunnel und dann noch einer. Vorbei an Stavanger fahren wir südwärts. Um 18:00 legen wir eine Eis- und Pinkelpause auf einem Rastplatz ein. Noch 190 km bis Kristiansand.

 

Bei 121 km wird genascht und der Fahrer gewechselt.

 

Um 21:20 sind wir in Kristiansand. Wir fahren zum Parkplatz am Hafen, den wir vom Tag 11 kennen, und haben Glück, es ist etwas frei. Der Parkplatz ist bis 22:00 gebührenpflichtig mit einer maximalen Parkdauer von 5 Stunden (eine Einschränkung, die von 22 bis 8 Uhr nicht gilt), das heißt, für wenige Kronen Gebühr haben wir unseren Übernachtungsplatz gefunden, der nicht weit von der Anlegestelle der Fähre entfernt ist. Wir gehen zum Fischmarkt, um noch ein paar Fotos zu machen. 

 

Dort findet ein Popkonzert statt. Dadurch können wir Aufnahmen des Kilden Theater und Konzerthaus mit Musikbegleitung machen.

 

Der Himmel über Kristiansand ist heute außergewöhnlich - ein herrlicher Abschiedsgruß Norwegens!

 

Unsere heutige Route:

 

Kilometerstand: 7415 km.

Norwegen, Tag 33 (26.6.2017)

Das Schönwetter kommt langsamer als vorhergesagt. In der Nacht hat es geregnet, und am Morgen sind noch alle Straßen nass und der Himmel ist wolkenbedeckt. Angesichts des Zeitdrucks (morgen wäre ein Ausflug mit der Seilbahn auf den Berg über Bergen optimal, aber da müssen wir schon näher bei Kristiansand sein) und der fehlenden Parkmöglichkeit ändern wir unsere Pläne. Wir stehen früh auf und brechen kurz vor 7 Uhr auf. Unser Ziel ist das Hordamuseum rund 12 km weiter südlich, das im Womo-Reiseführer als alternativer Stellplatz für einen Bergen-Besuch angegeben ist. Man könnte dort zwar parken, aber Busse fahren hier maximal einmal pro Stunde und nicht nach Bergen, das heißt, es wäre mindestens einmaliges Umsteigen nötig - also nicht wirklich eine sinnvolle Alternative. Fazit: entweder kommt man am Samstag Abend oder Sonntag Morgen nach Bergen und hofft auf einen Parkplatz in der Nähe des Aquariums, oder man versucht tagsüber einen freien Platz bei der Bergenshallen zu ergattern, oder man versucht es auf einem der Campingplätze in der Umgebung - zu berücksichtigen bei unserer nächsten Norwegen-Reise.

 

Heute haben wir weniger Glück: die Fähre von Hatvik nach Venjaneset fährt uns gerade davon, und wir müssen 25 Minuten auf die nächste warten.

 

Wir fahren die Küste entlang, vorbei an malerischen Dörfchen.

 

In Vage bleiben wir bei der Tysnes Kirke stehen ...

 

... und bei einem Aussichtspunkt.

 

Die Fähre von Hodnanes nach Jektevik fährt erst in 40 Minuten um 13 Uhr - Zeit genug für einen Mittags-Snack.

 

Nach dieser Überfahrt befinden wir uns auf der Insel Stord. Wir erreichen die E39, die Haupt-Verbindung zwischen Bergen und Stavanger. Hinter der Stadt Leirvik gelangt man über eine lange Brücke und durch einen Unterwassertunnel wieder aufs Festland. Wir biegen aber nach der Brücke rechts ab und kommen über weitere Brücken auf die Insel Bomlo. 

 

Die Kirche in Moster war vermutlich ursprünglich eine Holzkirche (errichtet um 995), die im 12. Jahrhundert durch die noch heute bestehende Steinkirche ersetzt wurde. Damit ist sie Norwegens älteste Kirche.

 

Neben der Kirche wurde ein Museum gebaut, zu dem ein Amphitheater gehört.

 

Ein Fußweg führt vom Museum auf einen 74 m hohen Hügel, auf dem sich ein Kreuz erhebt.

 

Nach einigen Fotos des Hafens von Moster ...

 

... fahren wir in nördlicher Richtung auf einige weitere über Brücken erreichbare Inseln.

 

Immer wieder legen wir Fotostopps ein. Das Wetter ist heute so, wie wir es uns an jedem Tag der Reise gewünscht hätten (wenngleich mit 15 Grad nicht sehr warm, wobei die gefühlte Temperatur durch den starken Wind um mehrere Grad tiefer liegt).

 

Im Dorf Brandasund auf Gisoya endet die Straße.

 

Eine Abzweigung führt noch ein paar Kilometer weiter bis zum Dorf Katla, dann müssen wir auch hier umdrehen.

 

Um 19:00 sind wir zurück auf der E39. Es folgt der erwähnte Unterwassertunnel, der 8 km lang ist und ein Gefälle bzw.  eine Steigung von 9 Prozent aufweist. An der tiefsten Stelle befindet man sich 260 m unter dem Meer. Wir verlassen die E39 bald wieder und fahren auf der 6 sowie der 541 in Küstennähe weiter. Bei der Eikeland-Kapelle legen wir eine kurze Pause ein.

 

Kurz nach 20 Uhr erreichen wir den Parkplatz, von dem aus man 2 km zum Leuchtturm Ryvarden Fyr wandern kann. Der Chefkoch serviert heute Eierspeise mit grünem Salat, danach Eis. Anschließend nehmen wir unsere Bikes und radeln zum Leuchtturm.

 

Bei starkem Wind schießen wir zahlreiche Sonnenuntergangsfotos.

 

Um 23:30 sind wir zurück beim Vantourer und gehen sofort schlafen.

 

Kilometerstand: 7004 km.