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17. Juni 2017

Norwegen, Tag 24 (17.6.2017)

Für den Vormittag und den frühen Nachmittag ist heute noch trockenes Wetter vorhergesagt, danach ist ein ausgedehntes Regengebiet angekündigt. Wir verschieben die Morgendusche auf später und fahren ein paar Kilometer zurück. In Sunndal biegen wir landeinwärts ab und erreichen nach einigen hundert Metern einen Wanderparkplatz mit zwei Plumpsklos. Übernachten ist hier nicht gestattet, doch würde das wohl niemand kontrollieren (und es könnte ja sein, dass man mit Zelt auf einer mehrtägigen Wanderung ist).

 

Wir frühstücken, dann packen wir die Rucksäcke und bereiten uns auf eine (Rad-)Wanderung vor. Um 8:30 brechen wir mit den Rädern auf ins Bondhusdalen, laut Tourismusbroschüre "das vielleicht schönste Tal auf der Folgefonn-Halbinsel".

 

Wir legen rund 5 Kilometer per Velo zurück, wobei wir immer wieder für Fotos halten bzw. Steigungen schiebend überwinden (per e-Bike wären diese zwar zu schaffen, aber einem unserer Räder fehlt die Elektro-Unterstützung).

 

Wir erreichen den See Bondhusvatnet. Hier haben vier Burschen im Zelt übernachtet.

 

Wir stärken uns an einem der Picknicktische, dann ketten wir die Räder an einen Baum.

 

Wir folgen nun einem "Troll-gepflasterten" Fußweg, der zur anderen Seite des Sees führt.

 

Wir passieren einen Wasserfall ...

 

... und haben immer wieder Ausblicke auf den Gletscher Bondhusbreen am Talende, einen Ausläufer des großen Folgefonna-Gletschers.

 

Auf der anderen Seite des Sees gibt es einen weiteren Wasserfall. Die Brücke sieht etwas mitgenommen aus. 

 

Wir würden den Weg über diese Brücke zwar schaffen, doch der weitere Pfad führt nur noch rund 500 m in Richtung des Gletschers und würde wohl keine besseren Fotos des Eises ermöglichen. Wir drehen daher um. Bei unseren Rädern verspeisen wir den Rest unserer Wegzehrung.

 

Danach geht es wie der Blitz - da immer eben oder bergab - zurück zum Vantourer. Nach drei Stunden sind wir wieder beim Auto, wo wir duschen und die Wander-/Radausflug-Ausrüstung verstauen. Der Himmel ist inzwischen wolkenbedeckt. Wir fahren rund 30 Kilometer nach Rosendal, wo sich Norwegens einzige (ehemalige) Baronie befindet, gegründet 1665 zu einer Zeit, als Norwegen von Dänemark regiert wurde. Wir kaufen Eintrittskarten für den Park und eine Schlossführung (150 Kronen pro Person) und spazieren durch den Park.

 

Kurz vor 14 Uhr finden wir uns beim kleinen Schloss ein.

 

Die meisten Besucher folgen dem norwegischen Guide, aber es gibt auch eine Führung in Englisch, bei der wir zu sechst sind. Es darf nur die Treppe zum 1. Stock fotografiert werden, ansonsten herrscht Fotografieverbot.

 

Nach der Führung schauen wir uns noch etwas im Park um.

 

Um 15 Uhr verlassen wir die Baronie Rosendal. Es beginnt zu regnen - dieses Mal war die Wettervorhersage korrekt. Wir beschliessen, den kürzesten Weg nach Bergen zu nehmen, wobei zwei Überfahrten mit Fähren erforderlich sind. Außerdem tanken wir und kaufen in einem Spar ein.

 

Bisher war es bei Fahrten mit norwegischen Fähren so, dass man im Auto sitzen konnte (kassiert wird entweder bevor man auf die Fähre fährt oder an Bord). Bei der zweiten Überfahrt wird uns aber gesagt, dass wir nicht im Auto bleiben dürfen. Wir suchen Jacke und Fotoausrüstung und den Weg zum Salon. Kaum haben wir dort Platz genommen, kommt der "Schaffner" und verkauft uns die Tickets. Gleich danach ist die kurze Fahrt auch schon wieder zu Ende und wir gehen wieder hinunter zum Vantourer - etwas eigenartig, die Vorschrift auf dieser Fähre (vielleicht liegt es daran, dass sie größer ist als die zuletzt benutzten?).

 

Wir legen die letzten 30 km bis Bergen, der zweitgrößten Stadt in Norwegen, im Regen zurück. Die Parkplatzsituation soll katastrophal sein, doch da es Samstag Abend ist und an Sonntagen in norwegischen Städten das Parken üblicherweise nichts kostet, hoffen wir, dass wir Glück haben und einen Parkplatz im Zentrum finden. Der in einem Reiseführer verzeichnete Parkplatz beim Aquarium ist fast leer, aber leider für Reisemobile gesperrt. Wir finden aber eine Parkmöglichkeit in der Nähe, wo es keine Bodenmarkierungen gibt (in denen der 6 m lange Vantourer keinen Platz hätte). Beim Ticketautomaten zahle ich eine Krone und erhalte einen Parkschein bis Montag um 8:03 Uhr. Es ist eine ruhige Wohngegend, gut geeignet für eine Übernachtung.

 

Kilometerstand: 4882 km.