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22. September 2016

Italien, Tag 22 (22.9.2016)

Der Stellplatz beim Friedhof ist nicht schlecht, vor allem ruhig, da die Straße nach Civitella di Licenza eine Sackgasse ist und dort oben nicht viele Leute wohnen. Außerdem haben wir dort gleich neben dem Vantourer einen Brunnen.

 

Kurz nach 8 Uhr brechen wir auf. Die Zufahrt zur Villa Adriana in Tivoli gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn das Navi will uns auf Straßen schicken, die bei Gegenverkehr selbst mit einem PKW schwierig zu befahren wären (und mit Gegenverkehr ist in einer dichtbesiedelten Gegend wie hier im Großraum Rom immer zu rechnen). Da auch das Umdrehen schwierig ist, fahren wir in einem langen Bogen nach Norden und dann wieder nach Süden. Vom touristischen Standpunkt handelt es sich um eine unergiebige Landschaft, die uns nicht reizt, für Fotos stehen zu bleiben. Auch scheinen die Bewohner und Durchreisenden noch nicht gelernt zu haben, dass man leere Plastikflaschen und anderen Abfall nicht einfach ins Gras neben der Straße wirft. Wegen des Umwegs treffen wir statt um 9:05 erst um 9:30 ein und stellen den Vantourer auf dem großen Parkplatz (3 Euro für den gesamten Tag) ab.

 

Die Villa Adriana ist ein ausgedehnter Palastbezirk, den Kaiser Hadrian ab 125 n.Chr. errichten ließ. Heute gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe, auch wenn unser erster Eindruck eher schlecht ist (Toilette beim Eingang gesperrt; in der nächsten Toilette - mehr als 300 m im Inneren des Parks - sind nur drei von fünf Kabinen in Betrieb; bei zweien davon ist das Türschloss kaputt, und Klobrillen gibt es sowieso nicht). Das ändert sich aber, als wir die sehenswerten Ruinen erreichen. Der Besucheransturm hält sich glücklicherweise in Grenzen, nur manchmal taucht eine Busgruppe inkl. Tourguide auf und erschwert das Fotografieren.

Statt jetzt viel über die Villa Adriana zu schreiben (ich würde es aus einem Reiseführer oder der Wikipedia abschreiben, und in letzterer kann es jeder selbst lesen), nachfolgend ohne Kommentar ein paar Fotos:

 

 

 

 

 

 

 

 

Um halb eins essen wir im Vantourer einen Imbiss. Der Reisemobil-Reiseführer empfiehlt, mit dem Bus zur Piazza Garibaldi in der Innenstadt von Tivoli zu fahren, ein Rat, den wir nach den ersten Erfahrungen mit dem Straßenverkehr in Tivoli und Umgebung gern annehmen. Als wir zur Bushaltestelle beim Eingang zur Villa Adriana gehen, taucht auch sogleich der Bus auf. Fahrkarten sind im Bus nicht erhältlich, sondern man bekommt sie im Adriana-Ticketshop (die freundliche Busfahrerin wartet auf uns). Nach wenigen Kilometern Fahrt sind wir am Ziel.

 

In der Nähe der Piazza Garibaldi befindet sich die zweite Top-Sehenswürdigkeit von Tivoli: die Villa d'Este.

 

Die Villa d'Este, ebenfalls UNESCO-geadelt, ist ein Renaissance-Bau aus dem 16. Jahrhundert, der insbesondere für seine Springbrunnen berühmt ist. Man geht zuerst im Inneren durch einige Räume, deren Wände und Decken mit Fresken geschmückt sind, und danach durch den fantastischen Garten. Auch hier sollen Bilder mehr sagen als viele Worte (wer mehr Worte über die Villa d'Este will, sei auf die Wikipedia verwiesen):

 

 

 

 

 

 

 

 

Um 17:00 sind wir mit der Besichtigung fertig und genehmigen uns in einer Gelateria auf der Piazza Garibaldi ein Eis.

 

Die Frage, wie wir zu Busfahrkarten für die Rückfahrt kommen, klärt sich rasch: ein freundlicher Zeitgenosse hat zwei ungebrauchte Tickets an der Tafel mit dem Fahrplan eingeklemmt. Bei der Rückfahrt bekommen wir einen Eindruck davon, was im Reiseführer als "einziges Verkehrschaos" bezeichnet wird. In der Villa Adriana sind nur noch ein Buchshop sowie der Parkplatz offen. Davor läßt es sich eine Katze gut gehen.

 

Eigentlich hatten wir geplant, heute noch zu einem Campingplatz in Rom zu fahren. Da der Besuch der beiden Sehenswürdigkeiten in Tivoli aber ein Ganztagesjob ist, haben wir bereits zu Mittag beschlossen, dies erst morgen zu machen und am Campingplatz einen Ruhe-Nachmittag einzulegen. Bleibt das Problem, einen Übernachtungsplatz zu finden. Wir entscheiden uns dafür, in die bergige Gegend südöstlich von Tivoli zu fahren, da wir vermuten, dass es dort nur ein paar kleine Dörfer gibt. Allerdings sind die Nebenstraßen, über die uns Tomtom hinführen will, zum Teil gesperrt. Es bleibt uns somit nichts übrig, als durch die Innenstadt Tivolis zu fahren und das abendliche Verkehrschaos aus nächster Nähe zu erleben. Wir biegen schließlich auf einen engen Weg ab. Nach mehreren Kilometern Fahrt sehen wir in der Karten-App am iPad, dass wir uns in der Nähe des Convento Santa Maria Nuovo befinden, vermutlich ein Kloster. Die Straße endet dort, was immer gut ist, da es dadurch keinen Durchzugsverkehr gibt. Tatsächlich befindet sich vor dem Tor zum Convent ein geeigneter Platz, wo wir parken können. Der einzige Nachteil ist, dass sich in der Nähe auch ein Haus mit einigen Hunden befindet, die lange ein Bellkonzert zum Besten geben. Aber wozu habe ich Ohrstöpsel ;-)

 

Unsere heutige recht kurze Route (die Punkte 1 und 2 sind bedeutungslos, sie wurden nur definiert, damit Tomtom unsere Fahrstrecke einzeichnet):

 

Kilometerstand: 3072 km.