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16. September 2016

Italien, Tag 15 (15.9.2016)

Vom Westen nähert sich eine Regenfront, die uns eventuell heute, insbesondere aber morgen Niederschläge bringen wird. Am Morgen ist der Himmel bereits wolkenbedeckt. Wir wollen die Zeit ohne Regen bestmöglich nutzen und verlassen um 8 Uhr unseren Nächtigungsplatz am Seeufer.

 

Über Fontignano fahren wir nach Panicale, ein weiteres der "schönsten Dörfer Italiens". Einige Zelte verschandeln das Ortsbild, die Kirche ist eingerüstet und geschlossen und der Automat, an dem wir eigentlich einen Euro für eine Stunde Parken zahlen sollten, ist defekt - hiermit entziehe ich Panicale das Attribut "schönstes Dorf".

 

Aber das nächste "schönste Dorf" (Paciano) liegt eh nur wenige Kilometer entfernt. Gar so besonders ist es aber auch nicht.

 

Mittagessen auf einem Lidl- Parkplatz in Chiusi:

 

Während es zuvor bereits leicht geregnet hat, wird das Wetter nun schöner, sogar etwas blauer Himmel läßt sich sehen. Wir fahren nach Citta della Pieve und spazieren 90 Minuten durch die 7.000-Einwohner-Stadt, in der die Gebäude aus roten Ziegeln erbaut sind.

 

Und da ich den 15. September zum "Tag des Haustiers" ausrufe, hier gleich noch eines:

 

Unser nächstes Ziel ist Orvieto (mit Umwegen, denn Tomtom lotst uns in ein Dorf, in dem die Gassen so eng sind, dass ich nur schwer umdrehen kann; der einzig einigermaßen Vantourer-geeignete Weg stellt sich nach ein, zwei Kilometern als nicht durchgehend asphaltiert heraus). Wir parken auf dem Stellplatz beim Bahnhof und zahlen die Gebühr für fünf Stunden.

 

Die alte Etruskerstadt Orvieto steht auf dem erkalteten Lavahügel eines vor 400.000 Jahren ausgebrochenen Vulkans. Die einfachste Art, vom Bahnhof ins Zentrum zu gelangen, ist eine Fahrt mit der "funicolare", einer Zahnradbahn (hin und zurück kosten 2,60 Euro).

 

Es beginnt zu regnen, doch als wir den imposanten Dom erreichen, stoppt der Regen.

 

Um den Dom besichtigen zu können, müssen drei Euro Eintritt bezahlt werden. Zuerst befürchten wir aufgrund eines Piktogramms an der Eingangstür, dass Fotografieren verboten ist, auf Nachfrage erfahren wir aber, dass lediglich die Verwendung von Blitzgeräten nicht erlaubt ist.

 

Im Anschluss an die Dombesichtigung spazieren wir durch die engen Gassen.

 

Wir besichtigen den 1996 freigelegten etruskischen Brunnen Pozzo della Cava (dabei wurden u.a. auch Felsengräber und Brennöfen entdeckt) - und zwar auf Grund einer Verwechslung (aber die dadurch mögliche Verwendung einer Toilette kommt nicht ungelegen).

 

Eigentlich wollte ich nämlich den Pozzo di San Patrizio sehen (ich hatte den Reiseführer nicht genau genug gelesen), der sich in der Nähe der Bergstation der funicolare befindet. Es handelt sich dabei um einen 62 m tiefen Brunnen, in den man über 238 Stufen hinuntergehen kann. Die den Brunnenschacht umrundende Treppe wird durch kleine Fenster rudimentär erhellt (heutzutage auch durch elektrische Lampen). Das Foto zeigt den Brunnen von unten.

 

Wir kehren zum Vantourer zurück und fahren noch rund 20 Kilometer nach Civitella del Lago, einem Städtchen hoch über dem Stausee Lago di Corbara. Wir bleiben mitten im Ort neben der Straße stehen. Es gibt Parkplatzmarkierungen und ein Parkplatz-Verkehrszeichen, wir sind aber nicht sicher, ob dies der im Reisemobil-Reiseführer erwähnte Stellplatz ist (es ist schon finster, deshalb haben wir keine Lust, nach einem besser geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen).

 

Kilometerstand: 2157 km.