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12. September 2016

Italien, Tag 11 (11.9.2016)

Sonntag - der richtige Tag, etwas länger zu schlafen. Die Abfahrt erfolgt daher erst um 9. Ziel: ein Lidl in Senigallia, einer Stadt an der Küste. "Domenica Aperto" steht groß an der Hauswand: "Sonntags geöffnet" - ein sehr Tourismus-freundliches Land, dieses Italien! 

 

Wir halten auch bei einem Coop-Hypermarkt, da wir Gummihandschuhe brauchen. Anschließend fahren wir nach Fano, über das der Autor des Reisemobil-Reiseführers geschrieben hat, dass ihm die Altstadt gut gefallen hat. Ansonsten läßt er an den Küstenstädten kein gutes Haar, und das zu Recht: Kilometer um Kilometer zieht sich die Hauptstraße fast kerzengerade an häßlichen Häusern und Geschäften entlang, daneben verlaufen die Gleise der Eisenbahn, und dahinter befindet sich der Strand mit Unmengen an Sonnenschirmen. Das Navi hat ein Eigenleben und will uns den Strand zeigen, deshalb leitet es uns von der Hauptstraße ab (dass beim ersten Mal die Bahnunterführung für den Vantourer zu niedrig ist, bemerken wir zum Glück gerade noch rechtzeitig). In Fano stellen wir den Wagen auf einem Reisemobil-Stellplatz ab, der erstaunlich voll ist, und gehen zunächst zum Strand (zur Abschreckung: die Vorstellung, hier einen Urlaub zu verbringen, jagt uns kalte Schauer den Rücken hinunter).

 

Immerhin gibt es einen Leuchtturm.

 

Im Gegensatz zum Reiseführer-Autor gefällt uns die Altstadt nicht besonders. Jedenfalls ist sie wirklich alt: der Arco di Augusto stammt aus dem Jahr 9 nach Christi.

 

Wir verlassen Fano am Nachmittag und folgen der Küstenhauptstraße nach Südosten. Hinter Ancona befindet sich das Naturschutzgebiet Parco del Conero. Dort hätten wir liebend gern Sinolo besucht, doch an allen Parkplätzen hängt das Zusatzschild "Reisemobile verboten". Wir geben schließlich die Suche nach einem Parkplatz auf (ein Campingplatz ist keine Alternative, wenn man nicht über Nacht, sondern nur zwei Stunden bleiben will). Deshalb hier kein Foto von Sinolo, sondern nur eines von einem Parkplatz ein paar Kilometer außerhalb des Ortes am Beginn eines Wanderwegs.

 

Im Nachbarort Portonovo hätten wir zwar auf einem kostenpflichtigen Parkplatz stehen bleiben können, aber dazu haben wir nun keine Lust mehr. Wir begnügen uns mit einem Blick hinunter von einem Aussichtspunkt.

 

Etwas frustriert beschließen wir, den Abend und die Nacht in Loreto zu verbringen. Dort gibt es einen kostenpflichtigen Stellplatz (mit Toiletten und Duschen; 12 Euro pro Nacht) für rund 60 Fahrzeuge - der Nebensaison sei Dank, dass er nicht ausgebucht ist.

 

Loreto ist nach dem Petersdom in Rom der zweitwichtigste Wallfahrtsort in Italien. Wir kommen gerade rechtzeitig, um die "Basilika vom Heiligen Haus" im Licht der untergehenden Sonne zu fotografieren.

 

Auf dem Platz vor der Basilika musizieren mehrere Musikkapellen.

 

Wir spazieren durch die nicht sehr große Stadt (knapp 13.000 Einwohner).

 

In der Basilika soll sich drei Wände des Hauses befinden, in dem Maria aufwuchs. Der Legende nach wurde es von Engeln nach Loreto gebracht. Papst Julius II ließ um dieses Haus herum eine Marmorverkleidung bauen.

 

Unsere heutige Route:

 

Kilometerstand: 1712 km.