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24. Juni 2019

Griechenland, Tag 31 (24.6.2019)

Manöverkritik: Im Nachhinein betrachtet wäre es wahrscheinlich besser gewesen, gestern einen Ruhetag einzulegen. Die Wanderung zum Drachensee hat an unseren Kräften gezehrt, und auch die Unternehmungen von gestern waren - vor allem wegen der Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit - recht anstrengend. Aber nach einer ruhigen Nacht beim Kloster Rogovo fühle ich mich heute wieder tatkräftig.



In der Karten-App sind in der Nähe zwei Aussichtspunkte eingetragen. Der Weg zum ersten hört jedoch einfach im Wald auf. Mein Verdacht wird dadurch bestärkt: wir befinden uns in der Randzone der Kulisse der Truman-Show. Gestern hat der Regisseur Dutzende Statisten losgeschickt, um zu verhindern, dass wir das „Ende der Welt“ erreichen. Wahrscheinlich wurde danach die ganze Nacht gearbeitet, um die Sets zu erweitern, aber mit diesem Aussichtspunkt sind sie nicht fertig geworden. Wir geben allerdings nicht auf und gehen auch zur zweiten Stelle mit Blick in die Vikakis-Schlucht. Hier haben die Bühnenbildner ganze Arbeit geleistet!



Dann brechen wir wieder mit Ludwig van Tourer auf. Wir fahren zunächst zurück in westlicher Richtung (Fotostopp bei Kapesovo) ...



... und dann nach Norden zur alten Brücke von Konitsa. Hier gibt es (wie so oft in Griechenland) einen Brunnen. Wir füllen mit dem Faltkanister vier mal 10 Liter Wasser in den Tank des Reisemobils, damit sind wir bis zur Rückkehr nach Österreich ausreichend versorgt.



Konitsa liegt am Rand des Vikos-Aoos-Nationalparks. Man könnte von hier durch eine Schlucht zu einem verlassenen Kloster wandern, aber leider haben wir dafür keine Zeit. 



Die weitere Tour führt durch ein spärlich besiedeltes Gebiet nach Nordosten. Die Straße ist zwar breit, man muss aber vorsichtig fahren, da es immer wieder Unebenheiten gibt bzw. Stellen, an denen der Asphalt aufgebrochen ist. Lange folgen wir einem sehr breiten Flussbett, das jedoch kaum Wasser führt. Manche Berge scheinen aus Sand zu bestehen (oder handelt es sich um die Überreste eines Vulkanausbruchs vor langer Zeit?).



Ludwig schnauft auf einen 1500 m hohen Pass hinauf. Einige dunkle Wolken verdunkeln den Himmel, aber es fallen nur wenige Tropfen.



Bald nach der Passhöhe kommt ein Rastplatz. Da es bereits 13 Uhr ist, essen wir zu Mittag.



Wir erreichen Kastoria, das am Schaft einer pilzförmigen Halbinsel in einem See liegt. Es ist mal wieder ein Einkauf bei Lidl fällig.



Anschließend parken wir Ludwig am Seeufer am Beginn der Altstadt.



Wir wandern die lange Uferpromenade entlang ...



... und beobachten einen Pelikan im Landeanflug.



Der Rückweg führt uns auf den Hügel, auf dem die Altstadt errichtet wurde. Wir kommen an rund zehn der mehr als 50 Kirchen in Kastoria vorbei (da die meisten Kirchen recht klein sind, ist es relativ leicht, diese Anzahl zu erreichen).



Wir umrunden die Halbinsel auf der Uferstraße entgegen dem Uhrzeigersinn. Diese Richtung muss eingehalten werden, da ein Teil der Straße sehr schmal ist und als Einbahn geführt wird. So gelangen wir zum ehemaligen Kloster Panagia Mavrotissa, wo wir alte Fresken bewundern können.



Die letzte Fahrt des Tages bringt uns auf einen Hügel, von dem aus man Kastoria sieht. Da es hier sehr ruhig ist, beschließen wir, über Nacht zu bleiben. Wenig später setzt für zwei Stunden Regen ein.



Kilometerstand: 5305 km (178 km gefahren).