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22. Juni 2019

Griechenland, Tag 29 (22.6.2019)

Dracaris! Wanderung zum Drachensee (Teil 2):

Das Übernachten in Schlafsack und Zelt ist wegen der Beengtheit ungewohnt, aber bei diesem schönen Wetter unproblematisch. Ich schlafe unruhig, werde mehrmals wach und höre eine oder mehrere Gämsen in der Nähe (bereits gestern Abend sind zwei an uns vorbei galoppiert und in einer Steilwand verschwunden). Anfangs habe ich nur das Moskitonetz geschlossen, aber im Laufe der Nacht sinkt die Temperatur, so dass ich zuerst das Zelt fast zur Gänze schließe und dann immer mehr in den Schlafsack hinein krieche. Als ich am Morgen aufwache, ist es bereits halb acht. Etwas weiter weg grast eine Gämse.



Bei völliger Windstille spiegeln sich die Berge im Drachensee. Sobald man sich im Sonnenschein aufhält, ist es bereits so warm, dass es ausreicht, ein T-Shirt zu tragen.



Wir essen einen Apfel, dann verstauen wir Schlafsäcke, Isomatten und Zelte (gar nicht so einfach, sie in die engen Packsäcke zu stopfen) und machen uns um 8:30 Uhr auf den Weg. Der Abstieg um 250 Höhenmeter geht sehr viel leichter als gestern der Weg in der Gegenrichtung (warum wohl?).



Aber dann müssen wir 175 m bis zur Schutzhütte hinauf - der Schweiß fließt in der Hitze (und das in rund 1900 m  Seehöhe!) in Strömen.



In der Schutzhütte essen wir ein Frühstück, das um 50 Cent weniger kostet als am Olymp (nämlich 4,50 EUR), aber dafür sind die Brotscheiben etwas kleiner. Anschließend trinken wir Coca Cola.



Kurz nach 11 machen wir uns wieder auf den Weg. Jetzt geht es nur noch bergab. Im Gegensatz zum Olymp gibt es weitaus weniger Stellen, bei denen man darauf achtgeben muss, dass man auf kleinen Steinen nicht ins Rutschen kommt. Dadurch ist der Abstieg viel einfacher.



Der erste Brunnen ist von einer Herde Schafe okkupiert.



Wir passieren einen Bereich mit toten Bäumen (durch einen Waldbrand?). Danach spenden uns lebende Bäume willkommenen Schatten.



Mit zwei Pausen brauchen wir nicht ganz drei Stunden, um von der Schutzhütte nach Mikro Papingo zu gelangen. Dort angekommen, stellt eine Taverne eine Verlockung dar, der wir nicht widerstehen können.



Wir essen eine große Portion griechischen Salat (6,50 Euro) und trinken Cola. Zusammen mit Gedeck und Trinkgeld zahlen wir 20 Euro.



Nur wenig außerhalb von Mikro Papingo gibt es einen kleinen Parkplatz, von dem man in 100 m den - laut Womo-Reiseführer - schönsten Süßwasserbadeplatz Griechenlands erreicht. Das Flusswasser ist klarerweise kühl. Für ein Bad sind uns allerdings zu viele Menschen hier.



Wir fahren ein paar Kilometer bis zu einer Bogenbrücke über den Fluss Voidomatis.



Wir parken im Schatten eines großen Baums, holen die Campingstühle aus dem Wagen und verbringen den Rest des Nachmittags damit, uns möglichst wenig zu bewegen. Später erledigen wir noch die Arbeit, die Rucksäcke auszupacken.



Wir beschließen, heute an derselben Stelle ca. 2 km vor Mikro Papingo zu übernachten, wo wir bereits vor zwei Tagen gestanden sind. Da die Straße in dem kleinen Dorf endet, gibt es nur wenig Verkehr, und der Trinkwasserbrunnen ist nützlich, um das Geschirr auszuspülen. Auf dem Weg dorthin machen wir ein Foto, das unserer Meinung nach den Beginn der Vikos-Schlucht zeigt.



Zunächst steuern wir aber noch einmal den schönsten Süßwasserbadeplatz Griechenlands an. Jetzt sind nur noch zwei Personen dort. Wir schwimmen kurz im frischen Wasser, bevor wir zu unserem Stellplatz fahren.

Kilometerstand: 5041 km (19 km gefahren; außerdem 9 km gegangen und dabei 175 Höhenmeter bergauf und 1200 Höhenmeter bergab zurückgelegt).