Seiten

19. Juni 2019

Griechenland, Tag 26 (19.6.2019)

In der Nacht ist die Außentemperatur auf unter 10 Grad gefallen (kein Wunder, wenn man höher als 1300 m steht), aber das ist kein Problem, ich habe den Thermostat der Heizung noch am Abend auf 18 Grad gestellt.



Wir wollen heute versuchen, den Katara-Pass von der anderen Seite zu erreichen. Am Beginn haben wir einen herrlichen Ausblick auf Metsovo und einige Berge des Pindos-Gebirges.



Es fahren hier offensichtlich nur wenige Autos, denn an einigen Stellen sieht die Straße so aus:



Aber mit langsamer Fahrt lassen sich diese Hindernisse problemlos überwinden, und meistens gibt es am Straßenzustand nichts auszusetzen. Wir erreichen die Passhöhe in 1700 m.



Wir beschließen, bis zur Sperre weiter zu fahren - die aber nicht kommt. Warum es über den Katara-Pass in Richtung Westen ein Fahrverbot gibt, wird ein ewiges Mysterium bleiben. Wir gelangen jedoch zu einem „lost place“. „Wrong Turn“-Feeling - wird demnächst ein Irrer mit Maske und Kettensäge hinter uns her laufen?




Wir kehren unverletzt über den Pass nach Metsovo zurück. Von hier sind es 55 km bis Ioannina. Die Straße ist kaum befahren, da die meisten die Autobahn nehmen. Wir aber genießen die langsame, aussichtsreiche Fahrt durchs Gebirge - der Weg ist das Ziel.



In Votonosi stoppen wir bei einer kleinen Steinkirche. Ein paar Kilometer weiter in Mikro Peristeri: eine Kirche in ungewöhnlichem Design:



Wenig später ist die Straße verschüttet. Wir gestatten uns, die daneben befindliche Brücke (eigentlich eine Einbahn in der Gegenrichtung) zu verwenden.



Mehrmals liegen Steine auf der Fahrbahn. Seit es die Autobahn gibt, wird offenbar nicht mehr viel Budget in die Straßenerhaltung gesteckt.



Dann wird die Straße wieder gut und breit, aber weiterhin mit wenig Verkehr. Ein paar Kilometer vor Ioannina essen wir auf einem Plätzchen, wo man auch gut übernachten könnte, Sardinen.



Nicht weit davon können wir einen ersten Blick auf den Pamvotida-See, an dessen Westufer Ioannina liegt, werfen.



Wir lassen uns von Tomtom zu einem Parkplatz in der Nähe der Festung, die auf einer Halbinsel liegt und die Altstadt umschließt, navigieren. Zuerst gehen wir am Seeufer entlang, bis wir die Anlegestelle der Boote zur Klosterinsel erreichen. Da wir in den letzten Tagen mehr als genug Klöster gesehen haben, verzichten wir auf eine Bootsfahrt und suchen stattdessen einen Eingang ins Innere der Festungsmauer. Dort gibt es als Sehenswürdigkeiten gleich zwei Moscheen: die Aslan Pascha Moschee ...



... und die Fetiye Moschee.



Bei 33 Grad im Schatten sehnen wir uns nach Abkühlung. Wir beschließen, einen Ausflug ans Meer zu machen, und geben die Koordinaten eines Badeplatzes aus dem Womo-Reiseführer ein. Er liegt bei Sagiada nördlich von Igoumenitsa, nicht weit von der Grenze zu Albanien. Die Straße führt durch eine dünn besiedelte Gebirgslandschaft und ist kaum befahren (gelobt sei die Autobahn!).



Die meisten Schlangen, denen wir bisher begegnet sind, lagen tot auf der Straße. Heute sehen wir eine lebende und können ein Foto schießen, bevor sie davonkriecht.



Um 18:30 erreichen wir das Meer und springen gleich ins Wasser. 



Wir möchten hier übernachten (vier weitere Reisemobile ebenfalls), aber um 21 Uhr kommt ein Auto, und ein Mann (Polizist?) erklärt uns, dass Camping hier verboten ist und wir nicht bleiben dürfen. Wir fahren rund zehn Kilometer ins Landesinnere und stellen Ludwig zwischen Sagiada und Filiates neben der Straße ab.

Kilometerstand: 4765 km (204 km gefahren).