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2. Mai 2018

Portugal, Tag 5 (2.5.2018)

Nach den anstrengenden letzten Tagen lassen wir es heute langsam angehen. Wir schlafen bis Sonnenaufgang (7 Uhr 26), duschen, frühstücken und holen einige Getränke aus dem Laderaum. Kurz nach 9 brechen wir auf. Wir nehmen eine andere Route als gestern zurück nach Ronda, um dann die vom Reisemobil-Reiseführer empfohlene Strecke nach Gaucin und ans Meer zu fahren. Die Straße führt durch eine schöne Berglandschaft, die manchmal an Kroatien erinnert. 



Immer wieder sieht man Dörfer an den Berghängen mit strahlend weißen Häusern.



Wir umfahren Ronda und biegen links ab in Richtung Benaojan. Am Mirador de Benaojan legen wir einen Fotostopp ein.



Bald danach kommt die Höhle Cueva de la Pileta, wir verzichten aber auf die Teilnahme an einer Führung.



Wir beschließen, einen Abstecher über eine schmale, kurvenreiche Straße ins Dorf Genalguacil zu machen. Hier finden seit 1994 zweijährlich "Kunstbegegnungen" statt, wobei die eingeladenen Künstler ihre Kunstwerke dem Dorf stiften. In Genalguacin eingetroffen, folgen wir dem Wegweiser zum Parkplatz.



Die Straße ist nicht sehr breit, aber wir gehen davon aus, dass uns hier kein Auto entgegenkommen wird. 



Es wird enger und enger, und uns wird allmählich mulmig. Als dann der rechte Rückspiegel an der Hausmauer streift und einklappt, während der linke nur wenige Zentimeter Spielraum hat, ist es eindeutig: Houston, wir haben ein Problem! Denn die ganze Strecke im Rückwärtsgang zurückzulegen, erscheint uns ziemlich schwierig zu sein. Also klappen wir beide Rückspiegel ein und fahren ein paar weitere Meter bis zu einem Quergässchen, wo wir aussteigen können, um den weiteren Weg in Augenschein zu nehmen. Weiter vorwärts oder im Retourgang zurück? Wir entscheiden uns für erstere Variante.



Wie man auf dem nächsten (später aufgenommenen) Foto sieht, ist es auch für PKWs schwierig, durch die enge Gasse zu navigieren. Mit dem 6 m langen und mehr als 2 m breiten Vantourer mit seinem langem Radstand ist es praktisch unmöglich (zumal die Rückspiegel aus Platzmangel eingeklappt werden mussten, der Fahrer also nicht nach hinten sieht und nach Gehör fahren muss - ein kratzendes Geräusch verdeutlicht, dass wir an einer Mauer entlangschleifen). Inzwischen ist ein Ortsbewohner aufgetaucht und deutet uns, wie wir fahren sollen. Mit seiner Hilfe schaffen wir es schließlich, das Ende der Gasse und den Parkplatz zu erreichen - schweißgebadet, erschöpft, voller Adrenalin! Nur einige fast nicht zu sehende Kratzer in der Seitentür und ein von der Trittstufe abgesprungener Plastikteil erinnern noch an das Abenteuer dieser Ortsdurchfahrt.



Wir besichtigen das Museum und die Kunstwerke in den engen Gassen. Genalguacin ist ein sehr schönes und besuchenswertes Dorf - nur ein Verkehrszeichen "Nur für Fahrzeuge mit einer Breite unter 2 m" an der Ortseinfahrt wäre eine wünschenswerte Verbesserung.



Wir verlassen Genalguacin über eine andere Straße, die um den Ort herumführt (aber um das zu wissen, braucht man Insider-Kenntnisse oder hellseherische Fähigkeiten) und essen um 14:30 etwas außerhalb des Dorfs zu Mittag. Zurück auf der Hauptstraße, erreichen wir um 15:45 den Mirador del Guardiaro ...



... und um 16:15 das Städtchen Gaucin.



Einen weiteren Fotostopp legen wir in Casares ein.



Danach geht es weiter zur Küste. Die heutige Nacht verbringen wir direkt am Strand in Torreguardiaro.



Von hier sieht man den Felsen von Gibraltar (in der Bildmitte zu erkennen). Die Landmasse gleich links daneben dürfte Afrika sein.



Unsere Route:



Kilometerstand: 3159 km (150 km gefahren).