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13. Juni 2015

Norwegen, Tag 4 (9.6.2015)

Der Morgen begrüßt uns mit blauem Himmel und wenigen Wolken, aber es ist sehr kalt geworden. Das Temperaturminimum lag laut Wetter-App zwischen 3 und 5 Uhr bei 4 Grad. Im Zelt beträgt die Temperatur nicht ganz 10 Grad, was in die "Wohlfühl"-Zone meines Schlafsacks fällt (ich hatte mir aber eine Haube aufgesetzt, zusätzlich zur Verdunkelungsmaske).

Leider ist die Wettervorhersage für Nordnorwegen schlecht. Bei ähnlichen Temperaturen wie in Rovaniemi soll es in den nächsten Tagen immer wieder regnen. Dies macht uns Sorgen, denn das Zelt bei Regen auf- und abzubauen und es dann feucht im Auto zu verstauen, ist für Camping-Neulinge wie uns keine verlockende Aussicht.

Wir disponieren daher um. Statt zuerst nach Kirkenes zu fahren und jede Nacht an einem anderen Ort zu verbringen, wollen wir versuchen, etwas weiter im Westen ein festes Quartier für zwei oder drei Tage zu finden und von dort aus Tagesausflüge zu unternehmen. Außerdem wollen wir das schönere Wetter im Süden (also am Polarkreis und etwas nördlich davon) für einige ungeplante Besichtigungen nutzen.

Die erste davon führt uns (nach einem kurzen Halt bei einem Lidl, um Brot zu kaufen) zum Santa Claus Holiday Village. Der Weihnachtsmann macht zwar noch Urlaub (das Weihnachtsdorf öffnet erst in der zweiten Junihälfte), aber einige Souvenirshops sind bereits offen. Ich mache ein Selfie direkt am Polarkreis.

Die finnische Landschaft bietet kaum Abwechslung: flach, eine verkehrsarme Straße mit wenigen Kurven, auf beiden Seiten Wald und ab und zu ein See.

Des öfteren warnen Verkehrsschilder vor Rentier- oder Elchwechsel.

Einem Elch begegnen wir nicht, aber mehrere Male sehen wir Rentiere neben oder auf der Straße.

Ein sechs Kilometer langer Abstecher nach Osten bringt uns nach Kiilopää zum Urho-Kekkonen-Nationalpark. Hier kann man kilometerlange Wanderungen unternehmen. Wir begnügen uns mit 250 m, erstens weil wir nicht mehr Zeit haben und zweitens, weil es zu tröpfeln beginnt.

Etwas weiter nördlich wird die Landschaft etwas hügeliger. Wir fahren zum Triangulation Tower auf dem Kaunispää. Obwohl dieser Hügel mit 438 m nicht sehr hoch ist, wachsen hier keine Bäume mehr.

Um 17 Uhr erreichen wir Norwegen. Die Straße verläuft nun eine Weile neben dem Fluss Tanaelva, der die Grenze zu Finnland bildet, bis das Gewässer schließlich eine Kurve nach Norden macht. 20 km weiter befindet sich das Städtchen Tana bru, wo eine Brücke über den Fluss gebaut wurde. Auf einem Campingplatz in der Nähe mieten wir eine Hütte für zwei Nächte.

Kilometerstand: 3327.