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11. Oktober 2014

Lanzarote, Tag 6 (11.10.2014)

Ich wache kurz nach 6 auf. Die frühe Stunde weckt den Lateiner in mir. "Alea iacta est: carpe diem" denke ich und fahre ans Meer, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Nach dem opulenten Frühstück breche ich um halb zehn in Richtung Westen auf. Auf der Schnellstraße hinter Arrecife werde ich von so ziemlich jedem überholt, denn mein untermotorisierter Fiat schafft die erlaubten 100 km/h nur bergab. Ohne Zwischenstopp erreiche ich die Salinas de Janubio. Die Saline ist noch in Betrieb, es wird aber nur noch wenig Salz produziert.

Danach fahre ich an der Westküste entlang nach Norden ins kleine Dorf El Golfo, das an der Südgrenze des Nationalparks Timanfaya liegt. Am Ortsende stelle ich das Auto ab, nehme das Stativ und folge einem Pfad durch ein schwarzes Lavafeld. Bei manchen der Fotos, die ich hier mache, experimentiere ich mit Langzeitbelichtung.

Auf der anderen Seite von El Golfo kann in einen Vulkankrater hinabgestiegen werden, der im Pleistozän entstand. Die Meerseite dieses Vulkans wurde im Laufe der Jahrtausende von der Brandung abgetragen. Innerhalb des Kraters befindet sich eine Lagune mit durch Algen grün gefärbtem Wasser. Gerade als ich dorthin gehen will, beginnt es zu regnen. Ich warte im Auto zwanzig Minuten lang, dann ist die Regenwolke weiter gezogen.

Danach fahre ich die Straße in Richtung Salinas de Janubio zurück. Bei Los Hervideros wurden die durch den Lavastrom entstandenen Gesteinsformationen von der starken Brandung ausgehöhlt.

An der Südwestecke von Lanzarote befindet sich Playa Blanca, neben Puerto del Carmen und Costa Teguise das dritte Tourismuszentrum der Insel. In der Nähe der Straße Calle Austria gibt es gleich zwei Leuchttürme zu sehen.

Ich parke in der Nähe des alten Ortskerns von Playa Blanca und spaziere auf der Uferpromenade bis zur Landestelle der Fähre nach Fuerteventura. Die Hotelanlagen in Playa Blanca sehen recht nett aus, ich komme an einigen vorbei, die mit Kakteen und Blumen geschmückt sind. Touristen sind nicht allzu viele unterwegs - Oktober ist halt auch auf Lanzarote Nebensaison.

Drei Kilometer weiter bleibe ich beim Castillo de las Coloradas stehen (auf dem Weg dorthin habe ich mir in einem Supermarkt mein heutiges Abendessen besorgt). Von hier aus sind die Playas del Papagayo genannten Strände - angeblich die schönsten auf Lanzarote - zu sehen. Um den ersten dieser Strände zu erreichen, muss man allerdings zwei Kilometer weit am Meer entlang marschieren (was ich mir erspare).

Von Playa Blanca führt die Straße in Richtung des Gebirgszugs Los Ajaches.

Nach 10 km erreiche ich die auf einem Hochplateau gelegene Ortschaft Femes. Die Ermita de San Marcial de Rubicon ist die älteste Kirche Lanzarotes.

Die Rückfahrt nach Costa Teguise verläuft problemlos. Inzwischen weiß ich, wie ich bei Arrecife fahren und wo ich die Anweisungen Tomtoms ignorieren muss.