Seiten

8. September 2014

Dalmatien, Tag 3 (8.9.2014)

Wir verlassen unser Appartement gegen 8 Uhr. Nach ein paar Kilometer Fahrt legen wir bei der kleinen, auf einem (wahrscheinlich) künstlich angelegten Hügel errichteten Kirche Sv. Nikola - eigentlich eine Kapelle, die an eine Burg erinnert - einen ersten Fotostopp ein.

Weiter geht es in Richtung Südosten zum Kanal Novsko Ždrilo, der den See Novigradsko More (Novigrader Meer) mit der Adria verbindet. Am Samstag haben wir diesen Kanal auf der im nachfolgenden Bild zu sehenden Autobahnbrücke überquert. Warum Tomtom trotz der Option "Autobahnen meiden" diese Route wählte, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Programmierer, denn nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich die Maslenica-Brücke, die wir heute überqueren.

Ein paar Kilometer weiter befindet sich die Stadt Obrovac, die im Canyon des Flusses Zrmanja liegt. Im Kroatienkrieg Anfang der 1990er Jahre wurde Obrovac zum Teil des von kroatischen Serben kontrollierten Gebiets der Republik Serbische Krajina. Seit 1995 ist die Stadt wieder kroatisch. Wir machen einen Schiffsausflug, der die Vorteile der Nachsaison zeigt - das für 20 oder 25 Passagiere geeignete Boot gehört uns ganz allein.

Eine nicht ganz halbstündige Fahrt bringt uns zu einem kleinen Wasserfall, wo wir auch für ein paar Minuten an Land gehen können.

Als wir weiter fahren, können wir von oben einen Blick auf die Zrmanja werfen.

Eine gut ausgebaute Straße bringt uns nun in die Berge nach Gračac, einer Stadt mit nicht ganz 5000 Einwohnern. Wir finden kein Restaurant und überlegen, ob wir uns in einem kleinen Supermarkt etwas zu essen kaufen sollen. Ich bemerke jedoch etwas außerhalb einen Kirchturm, den wir uns ansehen wollen.

In der Nähe dieser Kirche fällt uns ein Reklameschild eines eineinhalb Kilometer weiter liegenden Restaurants auf, das rund um die Uhr geöffnet hat und in erster Linie für Fernfahrer gedacht sein dürfte. Hier essen wir Ćevapčići mit Pommes Frites.

Nach dem Lunch wenden wir uns nach Norden, um auf einer Nebenstraße (die auf der Karte als "für Wohnanhänger nicht empfehlenswert" gekennzeichnet ist) wieder zum Meer zurück zu kehren. Warum man diese Straße mit Wohnwägen nicht benutzen sollte, wird rasch klar, denn der Asphalt wird bald von einem Schotterweg abgelöst. Die gute Nachricht: auf 20 Kilometer begegnen wir genau einem Auto. Die schlechte: schneller als 25 km/h, abschnittsweise gar nur 10 bis 15 km/h, kann man hier nicht fahren.

Dafür werden wir aber mit einer beeindruckenden Landschaft belohnt, von der man mit Fug und Recht behaupten kann, dass sie nicht von vielen Touristen gesehen wird.

Zurück auf beinahe Meereshöhe, umfahren wir den Novigradsko More und den daran anschließenden Karinsko More im Süden und nehmen dann eine viele Kilometer kerzengerade verlaufende Straße (USA-Feeling) nach Zadar. Wir kaufen bei einem Lidl ein, ehe es zurück nach Privlaka geht.