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17. August 2019

Salzkammergut, Tag 4 (Samstag, 17.8.2019)

Für das Wochenende wird Schönwetter vorhergesagt. Da ich vermute, dass die dem Gosausee nächstgelegenen Parkplätze bald voll sein werden, lasse ich mich um 6:30 wecken und mache mich bald auf den Weg. Ich finde einen Platz, der groß genug ist, dass Ludwig nicht in die Fahrbahn hinein ragt. Dann koche ich Kaffee, frühstücke (heute nur zwei Äpfel) und packe den Rucksack. Als ich die Fahrkarte für die Gosaukammbahn kaufe, ist die 9-Uhr-Gondel bereits abfahrbereit, sie wartet aber auf mich.



Ich möchte heute den 2054 m hohen Großen Donnerkogel erklimmen. Dort führt ein Klettersteig hinauf, bei dem es die 40 m lange Himmelsleiter zu überwinden gilt.



Da Klettersteige nichts für mich sind (es fehlt sowohl an Kondition als auch an Schwindelfreiheit), nehme ich den „Normalweg“ zum Gipfel. Es beginnt sehr einfach, an der Breininghütte vorbei steigt man einen Hügel hinauf.



Bald kommt man zum Anfang des Klettersteigs. Dieser scheint sehr beliebt zu sein, denn es herrscht Stau.



Ich bevorzuge den gemütlichen Wanderweg in Richtung Stuhlalm.



Ein Wegweiser schickt mich nach links. Die angegebene Wegzeit schaffe ich nicht einmal bergab. Bergauf brauche ich mehr als doppelt so lange.



Von gemütlich ist nun keine Rede mehr. Es geht steil bergauf, und des öfteren muss ich anstelle der Wanderstöcke die Hände einsetzen.



Dann kommt ein Abschnitt, bei dem Stahlseile zum Festhalten gespannt wurden. Mir wird ein wenig mulmig. Die Querung am Anfang schaffe ich, doch dann führt ein weiteres Seil nach oben, das man nur nach einer Kletterpassage erreicht. Es gibt für meinen Geschmack aber keine ausreichenden Trittstufen, so dass ich befürchte, die Wanderung abbrechen zu müssen. Eine Familie überholt mich. Ich beobachte, wo der Weg nach dem Stahlseil-Abschnitt weiter geht, und bemerke, dass ich dorthin gelangen kann, wenn ich vor dem ersten Seil einen steilen Hang hinauf klettere.



Die im nächsten Foto zu sehende Geröllhalde ist einer der einfacheren Abschnitte des Aufstiegs.



Erste Wanderer (oder Klettersteig-Bezwinger) kommen mir entgegen. I muaß oba aufn Berg aufi. Es folgen noch mehrere steile Abschnitte mit Stahlseilen, die mir aber keine Probleme bereiten.



Gegen dreiviertel eins habe ich den Großen Donnerkogel bezwungen. Ich bin so erschöpft, dass ich zuerst jausnen muss, bevor ich Fotos vom Gipfel mache.



Die Aussicht ist gigantisch und war die Anstrengung wert.



Das nächste Bild zeigt den Stausee, wo ich bereits zweimal übernachtet habe (und heute zum dritten Mal).



Um 13:45 mache ich mich auf den Rückweg. Meistens setze ich die Wanderstöcke ein, aber mehrmals befestige ich sie am Rucksack, um mich mit den Händen besser an den Felsen festhalten zu können.



Einmal kommt der obere Teil der Himmelsleiter ins Blickfeld.



Dass auch der „Normalweg“ auf den Großen Donnerkogel nicht ungefährlich ist, zeigt diese Gedenktafel.



Ich atme auf, als ich die steilen Wegabschnitte überwunden habe. Ab nun ist der Rückweg zur Seilbahn sehr einfach.



Um 16:10 erreiche ich die Bergstation, wo gerade eine Gondel abfährt. 10 Minuten später bin ich bei Ludwig. Ich lege mich für eine halbe Stunde ins Bett, dann fahre ich zum Stausee, dusche, esse und setze mich ins Freie, um mich zu erholen. 

Meine Route:



Kilometerstand: 301 km (4 km gefahren).